Hurricanes werfen sich selbst aus dem Rennen um die Play-offs

Durch die Niederlage gegen Eintracht Braunschweig verloren die Hurricanes nicht nur den direkten Vergleich, auch der Kampf um die Play-off-Plätze ist nun vorbei.

Scheeßel – Wer hat eigentlich die Körbe in der Scheeßeler Sporthalle verstellt? Die Trefferquote der Avides Hurricanes war jedenfalls so ungewöhnlich schlecht, dass ausgerechnet im so wichtigen Niedersachsen-Duell der 2. Basketball-Bundesliga gegen Eintracht Braunschweig eine verhängnisvolle 54:60 (26:27)-Niederlage auf der Anzeigetafel stand. Eine Schlappe mit Folgen – dadurch verspielten die Hurricanes mit hoher Wahrscheinlichkeit ihre Chance auf die Teilnahme an den Play-offs, zumal sie auch den direkten Vergleich verloren. „Wenn wir so spielen, haben wir es auch nicht verdient. Wir haben eines unserer schlechtesten Spiele gezeigt“, gestand Andrea Baden und entschuldigte sich: „Es tut mir für unsere Fans leid.“

Rund 150 Zuschauer waren zu diesem Quasi-Finale um den Einzug in die Play-offs gekommen – und wurden bitter enttäuscht, wenn sie es mit den Hurricanes hielten. „So eine Saison kann manchmal schneller zu Ende sein, als man denkt“, bemerkte Kapitänin Pia Mankertz, die nach diesem bitteren Moment zum Mikrofon griff, um sich – wie es traditionell üblich ist – nach dem letzten Saison-Heimspiel bei ehrenamtlichen Helfern mit Geschenken zu bedanken.

Punkte wären wohl auch ihnen lieber gewesen, um die Play-offs und damit zumindest ein weiteres Heimspiel zu erleben. So jedoch verspielten die Hurricanes innerhalb von fünf Tagen alle Chancen, nachdem sie bereits am Dienstag das Heimspiel gegen Alba Berlin aus den Händen gegeben hatten. Gegen Braunschweig erwischten Mankertz & Co. einmal mehr einen Fehlstart – 2:10 (4.). Dann aber übernahmen sie durch Michelle Schischkov die 21:20-Führung (14.) und waren durch Toshua Leavitts Dreier – ihrem ersten und einzigen im sechsten Versuch – beim 26:27 zur Pause noch auf Augenhöhe. Im dritten Durchgang wechselte die Führung ständig, im letzten legte Braunschweig vor. Leonie Rosemeyers 51:54 blieb jedoch der knappste Rückstand der Hurricanes (39.), Mankertz´ Freiwürfe zum 54:58 13 Sekunden vor dem Ende brachten keine Wende mehr.

„Wir haben zum Teil wieder wirklich schlechte Entscheidungen getroffen. Und irgendwann war bei einigen der Akku leer. Gerade in den entscheidenden Phasen haben wir nicht den Zugriff gehabt. Hinten kriegen wir keine Stopps hin, vorne werfen wir die Bälle nicht rein“, beschrieb Coach Christian Greve den enttäuschenden Auftritt. Umso bitterer, weil auch Braunschweig schwache Wurfquoten aufwies – doch nur 24 Prozent der Hurricanes bei der Zweier-Bilanz toppten dieses noch im negativen Sinne. Und auch das Reboundverhältnis von 36:53 sagte alles aus. Einzig Anacia Wilkinson mit 15 eingesammelten Bällen überzeugte hier. Ansonsten waren hinten viele Lücken unterm Brett zu erkennen. Schmerzlich vermisst wurde die erkrankte Hannah Pakulat, insbesondere bei den Rebounds.

Offensiv zündete in diesem Nervenspiel mit Ausnahme von Mankertz keine der Leistungsträgerinnen. „Wir haben extrem viel verlegt, auch Sachen, die eigentlich hochprozentig sind“, fand Greve. „Es tut mir leid, dass wir verloren haben“, entschuldigte sich derweil Toshua Leavitt hinterher persönlich bei Vorstandsmitglied Utz Bührmann. „Das ist Sport“, antwortete dieser gefasst nach dem abrupten Play-off-Aus.

(Freese, Rotenburger Kreiszeitung)