Hurricanes verspielen hohe Führung gegen Spitzenreiter Berlin

Durch die Niederlage gegen Alba Berlin haben die Hurricanes einen Rückschlag im Kampf um die Play-off-Plätze erlitten und sind am Wochenende zum Siegen verdammt.

Scheeßel – Was für eine Enttäuschung! Was für ein Frust! Die Zweitliga-Basketballerinnen der Avides Hurricanes haben am Dienstagabend eine ihrer bittersten Niederlagen der vergangenen Jahre hinnehmen müssen und damit einen empfindlichen Dämpfer im Kampf um die Play-off-Plätze kassiert. Das Nachholspiel gegen den Spitzenreiter Alba Berlin ging vor 80 Zuschauern in Scheeßel trotz einer zwischenzeitlichen 19-Punkte-Führung noch mit 65:77 (39:26) verloren. Jetzt stehen die Hurricanes unter Druck und müssen am Samstag gegen Eintracht Braunschweig gewinnen.

Mit 19 Punkten, tatsächlich mit 19 Punkten lagen die Hurricanes in der 24. Minute vorne, als Toshua Leavitt ihren Dreier zum 47:28 versenkt hatte. „Bei 19 habe ich auch gedacht, das musst du jetzt über die Zeit bringen“, gestand Vorstandsmitglied Utz Bührmann. „Das ist auf jeden Fall ärgerlich. Das musste nicht sein.“ So sah es auch Coach Christian Greve: „Wir müssen es zu Ende bringen mit Fokussierung und Körperlichkeit, wir haben aber schlechte Entscheidungen getroffen.“ So hatten die Berlinerinnen innerhalb von sechs Minuten ihren Rückstand nahezu wettgemacht. Mit einem Buzzerbeater von der Mittellinie verkürzte Clara Wilke auf 50:53 (30.). Möglich gemacht hatte dieses auch Leavitt mit einem Fehlwurf wenige Sekunden zuvor. „Ich hätte den Wurf nicht so früh genommen“, meinte auch Greve. Er verzichtete wiederum in dieser Phase auf eine Auszeit und probierte es stattdessen mit Wechseln. Nach dem Spiel bemängelte er: „Ziemlich leichte und vermeidbare Fehler“, die sein Team speziell in dieser Phase und auch im gesamten Spiel produziert hatte. „Die Art und Weise hat mir nicht gefallen.“

In einer extrem intensiv geführten Partie stand Alba, angeführt von einer überragenden Lena Gohlisch (30 Punkte), den Hurricanes aber auch ständig auf den Füßen und unterband damit häufig den Spielaufbau. „Das war hoher Druck“, bemerkte auch Greve. „Und wir waren nicht in der Lage, diesem so Stand zu halten, wie man es auf diesem Level die ganze Zeit müsste.“

Im letzten Viertel ließen Kapitänin Pia Mankertz per Dreier und Centerin Wilkinson mit einem Drei-Punkt-Spiel die Gastgeberinnen noch einmal auf 59:50 wegziehen (31.). Dann aber starteten die Hauptstädterinnen abermals durch, gingen durch Valeria Aleksieva mit 60:59 in Führung und ließen sich diese bis zum Schluss auch nicht mehr entreißen.

(Freese, Rotenburger Kreiszeitung)