Hurricanes spielen zu „unangenehmer“ Zeit beim Primus

Das ausgefallene Hinspiel gegen Opladen bringt für Christian Greve keine Brisanz in die Auswärtspartie. Der Hurricanes-Coach erwartet dennoch eine schwere Aufgabe.

Scheeßel – Knapp über 100 Tage ist es her, als das Hinspiel zwischen den Avides Hurricanes und dem BBZ Opladen in der Großen Sporthalle in Scheeßel steigen sollte. Weil die Gäste in der Sportstätte nie ankamen, erhielt der Basketball-Zweitligist von Christian Greve eine 20:0-Wertung. Am Samstag (20.30 Uhr) steht nun das Rückspiel an. Eine Partie mit Brisanz? „Für uns nicht“, bekräftigt der Hurricanes-Coach im Vorfeld.

Zur Erinnerung: Das Team aus dem Leverkusener Stadtteil saß bedingt durch eine Vollsperrung der Autobahn bei Neuenkirchen/Vörden aufgrund eines Brückenabrisses und eines Unfalls im Stau fest. Es kehrte um, ohne Scheeßel erreicht zu haben. Zudem gab der Verein später die Lenkzeiten des Busfahrers als Grund an. Opladen hatte einen Antrag auf Neuansetzung gestellt. Die Spielleitung wies den Einwand der höheren Gewalt zurück.

Für Greve und seine Mannschaft ist dieses Thema längst abgehakt. „Für uns ist es eher unangenehm, dass wir Samstagabend anstatt Sonntagnachmittag spielen und nach der langen Rückfahrt erst spät in der Nacht zurück sind“, gibt der Coach mit Blick auf die verschobene Partie und eine rund vierstündige Fahrtzeit zu.

Zu diesen erschwerten Bedingungen kommt das sportliche Aufrüsten des kommenden Gegners hinzu. Opladen hatte sich Mitte Januar aus der „Konkursmasse“ des abgemeldeten Erstligisten und Kooperationspartners Rheinland Lions bedient und sich die Dienste von Lea Wolff sowie Romy Bär gesichert. „Die beiden verstärken das Team auf jeden Fall. Sie waren vorher aber auch schon oben drin. Es wird dadurch natürlich nicht leichter“, weiß Greve. In der Tat: Seit dem ausgefallenen Hinspiel Ende Oktober gewannen die Nordrhein-Westfälinnen alle ihrer zehn Spiele und stehen dank dieser Serie an der Spitze. Die auf Platz vier stehenden Hurricanes gewannen in dieser Zeit sieben Partien und verloren dreimal.
Duo fällt am Wochenende aus

Das Anspruchsdenken bei Opladen ist seither ein anderes. Sie kündigten nach der Doppelverpflichtung an, unbedingt aufsteigen zu wollen. An der Wümme setzen die Beteiligten sich andere Pläne. „Wir haben nicht die Ambitionen, auf Krampf Erster zu werden“, betont Greve, der die Play-off-Plätze als klares Ziel ausgibt. Einen dieser belegen seine Hurricanes aktuell. Mit einem Sieg beim Tabellenführer stünden die Chancen noch besser, auch bis zum Saisonende dort zu bleiben. „Die genaue Platzierung ist aber nicht unser vorrangiges Ziel. Wir wollen ein gutes Ergebnis erzielen. Und wenn die besser waren, müssen wir das akzeptieren“, sagt Greve, dem bis auf Sophie von Ass und Cecilia Bötjer alle Spielerinnen zur Verfügung stehen. Hoffnung gibt es bei Anna Gerken. „Sie wird wieder dabei sein. Wir müssen gucken, wie sie es nach der Pause angeht.“

(Denkmann, Rotenburger Kreiszeitung)