Hinten raus kackt die Ente

Hinten raus kackt die Ente

Hinten raus kackt die Ente

Die Eisvögel gewinnen gegen die Panthers aus Osnabrück 72:71 (32:37). Dabei kompensiert eine 100-prozentige Freiwurfquote (17/17) Aussetzer bei den Korblegern.

Schon mal eine DNA-Doppelhelix gesehen? Wenn ja, gut so. Denn auch jeder der 500 Eisvögelfans und Zeugen des ersten Freiburger Saisonsiegs kennt sie jetzt. Wenn nein: HIER

Das Match der Eisvögel gegen die Panthers glich also der DNA-Strickleiter. Jeder Einzelstrang, jedes Team mal vorne, mal hinten. 12 Führungswechsel gab’s im Spielverlauf. Größter Vorsprung dabei: +7 für Freiburg (13. Minute), +11 für Osnabrück (25. Minute). Und schon unter der Woche lag der Eisvögelstrang hinten. Während die Panthers verkündeten, im Breisgau in Bestbesetzung anzutreten, explodierte eben dort mal wieder der whatsapp-Chat der Medigruppe: Frau Mayer, Schneidezahn raus. Frau Loera: Muskel zu. Frau Paunovic: Knie dick. Und Frau Preetzmann…: Die junge Dänin und das Eisvögelmanagement kamen am späten Mittwochabend überein, ihr Vertragsverhältnis in beidseitigem Einvernehmen aufzulösen. Wichtig, dass Steffi Wagner und Paula Paradzik bereitstanden und nach Wochen des intensiven Reha- und Fitnesstrainings jetzt wieder fest beim Team sind.

Rein ins Spiel: Spannend war’s von Beginn an. Wie schon letzte Saison, als beide Teams sich jeweils mit einem Unentschieden nach 40 Minuten verdutzt und erschöpft in die Augen schauten. Beide Male setzte sich Osnabrück nach Verlängerung knapp durch. Und doch war’s diesmal anders. Man merkte den beiden Teams an, dass sie runderneuert sind. Dass wichtige Säulen des letztjährigen Spiels durch talentierte Akteurinnen ersetzt wurden, aber das Zusammenspiel noch harzt. Bei Freiburg waren es diesmal reihenweise verlegte Korbleger und fehlende Konsequenz im Defensivrebound (Reichert mit 9 Offenserebounds). Osnabrück konnte sich über 19 Ballverluste und unzählige vergebene Freiwürfe (11/20) aufregen.

Und so bog das DNA-Gewirr auf die Zielgerade ein: 66:71 stand’s gegen die Eisvögel als noch eine Minute zu spielen war. Christa Reed, Frau Zuverlässigkeit im Eisvögel-Spiel, verkürzte auf 68:71 und machte das Match zum one-possession game. Heißt: Die Eisvögel konnten mit einem letzten Angriff ausgleichen. Doch es wurden zwei Angriffe. Denn zweimal klauten sie US Guard Paisley Harding in der crunch time den Ball. Vorneweg Pauline Mayer, die in den letzten vier Spielminuten mit 3 Offensivrebounds, 2 Steals und einem Assist glänzte.

Hannah Little blieb von der Freiwurflinie fehlerlos, verkürzte aus 4 Meter 20 Entfernung (69:71 – 70:71), glich aus (71:71) und brachte ihr Team acht Sekunden vor Schluss in Führung (72:71). Und da die Eisvögel dann schließlich eine bisherige Schwäche zur Stärke machten und clever ihr verbliebenes letztes Teamfoul nutzten, war der erste Saisonsieg um 21:13 Uhr eingetütet. Hinten raus kackt die Ente, heißt’s in der Landeshauptstadt.

Erleichterung und Freude war allen ins Gesicht geschrieben. Gefightet, alles gegeben und allen Widrigkeiten getrotzt. Good job, Eisvögel 2022/23!