Herbe Enttäuschung gegen Herne

Auch wenn mit den angeschlagenen Barbora Kasparkova und Uju Ugoka zwei der drei erfahrensten und größten Spielerinnen fehlten: Die Leistung des GISA LIONS MBC bei der 45:74 (22:29)-Heimniederlage am Samstagabend gegen Pokalsieger Herner TC war enttäuschend. Trainerin Katerina Hatzidaki entschuldigt sich bei den Fans und kündigt Konsequenzen an.

Beste Korbschützin vor 470 Zuschauern war Sarah Mortensen mit 17 Punkten. Laura Schinkel punktete ebenfalls zweistellig (10), Elea Gaba erzielte bei ihrem Heimdebüt ihre ersten Feldkörbe in der Toyota DBBL und kam auf acht Zähler. Im letzten Spiel vor dem Länderspielfenster geht es am kommenden Samstag (19.30 Uhr) zu ALBA BERLIN.

Headcoach Katerina Hatzidaki sagte am Sonntagmorgen, nachdem sie die Niederlage halbwegs verarbeitet hatte: „Ich bin sehr enttäuscht darüber, wie wir aufgetreten sind, und ich möchte mich bei unseren Fans entschuldigen, die ihre Freizeit geopfert haben, um zu uns in die Halle zu kommen. Unser Auftritt entspricht nicht unseren Vorstellungen von Basketball und nicht den Werten unseres Teams. Die Spielerinnen müssen verstehen, dass sie auch unter personell ungünstigen Rahmenbedingungen alles auf dem Feld geben müssen. Darüber haben wir vorher explizit gesprochen. Das Spiel wäre eine Chance gewesen, zu wachsen, doch stattdessen sind wir geschrumpft. Wir werden die Probleme in den nächsten Tagen genau analysieren und Konsequenzen ziehen.“

Die Unterlegenheit bei den Rebounds (28:40) war ohne Kapitänin Kasparkova und ohne Centerspielerin Ugoka, die im fünften Bundesliga-Spiel bereits zum vierten Mal nicht mitwirkte, zu erwarten gewesen. Die Löwinnen blieben jedoch auch bei der Treffsicherheit aus dem Feld (26,3 Prozent) und von der Freiwurflinie (65 Prozent) vieles schuldig. Herne hatte mit 47,5 Prozent aus dem Feld und 71 Prozent bei den Freiwürfen leichtes Spiel.

Laura Schinkel, Alexis Pana, Lotta Stach, Sarah Mortensen und Meret Kleine-Beek bildeten die Startformation. Nur zweimal zu Beginn des Spiels lagen die Gastgeberinnen in Führung: durch Dreier von Sarah Mortensen zum 6:4 und von Laura Schinkel zum 9:7. Dann übernahm Herne mit einem 8:0-Lauf das Kommando. Zur Halbzeit (22:29) waren die Löwinnen noch in Sichtweite, die Unterlegenheit bei den Rebounds (13:23) und die vielen vergebenen Freiwürfe (nur ein Treffer bei sieben Versuchen) ließen aber schon da nichts Gutes erahnen.

Nach Seitenwechsel kam der GISA LIONS MBC noch einmal auf 27:31 heran. Herne ließ nach einer Auszeit aber einen 7:0-Lauf folgen. Statt einer möglichen Wende war der Rückstand nun mit 27:38 (24. Minute) zweistellig, die Moral war gebrochen, die Gäste um die überragende US-Centerspielerin Denia Davis-Stewart (19 Punkte, 10 Rebounds), die starken Youngsters Sarah Polleros (19 Punkte) und Laura Zolper (13 Punkte, 5 Assist) und die serbische Nationalspielerin Kristina Topuzovic (9 Punkte, 12 Rebounds) hatten nun leichtes Spiel.

GISA LIONS MBC: Mortensen (17 Punkte, 3 Dreier), Schinkel (10 Punkte, 4 Steals), Gaba (8 Punkte, 4 Rebounds), Pana (4 Punkte, 4 Rebounds), Stach (2 Punkte, 5 Rebounds), Kleine-Beek (2 Punkte, 5 Rebounds), Gill (2 Punkte), Poyraz (0 Punkte), Jallow (0 Punkte), Neumann.

Text: Dino Reisner
Foto: Volker Ballasch