Hannovers Luchse sind nicht clever genug: Hinspielniederlage in Keltern

Von Stefan Dinse
In der Doppeldeckung: Emma Stach (Mitte) von den Luchsen versucht alles, aber kommt nicht durch gegen das Duo aus Keltern.

In der Doppeldeckung: Emma Stach (Mitte) von den Luchsen versucht alles, aber kommt nicht durch gegen das Duo aus Keltern. Quelle: Michael Ripberger

Keltern. Sidney Parsons legte einen kleinen Stepptanz hin vor dem Schiedsrichter, zeigte ihm, dass ihre Spielerin nicht gefoult, sondern sich einfach gut bewegt hatte. Die Trainerin der TKH-Luchse zeigte wie ihr Team vollen Einsatz im ersten Spiel der Viertelfinal-Play-offs bei den Rutronik Stars Keltern. Aber gereicht hat es nicht, die Luchse verloren am Sonntag mit 66:77. „Wir haben Herz gezeigt, es gibt viele positive Dinge. Wir sind noch drin in der Serie“, sagte Parsons. Am Freitag kann der TKH daheim (19 Uhr) eine dritte und entscheidende Partie erzwingen.

„Wir hatten im ersten Viertel zehn Turnovers, das ist zu viel, da waren wir nicht aggressiv genug, hatten nicht den Zug zum Korb“, monierte die Trainerin.

Die Luchse liefen wie schon in der Pokalendrunde einem Rückstand hinterher. Und das sehr lange, nach dem ersten Viertel hieß es 16:23. Sie holten immer wieder auf, waren in Schlagdistanz – und leisteten sich erneut Fehlwürfe. Das war im zweiten Viertel beim Stand von 28:30 so, zur Halbzeit stand es 28:38. Und das war im dritten Abschnitt so beim 47:48. Den Anschluss hatte die gute Samantha Roscoe mit einem Dreier markiert. Mit 49:55 ging es aber ins Schlussviertel. „Es ist ein bisschen verhext, dabei geben wir alles und kämpfen“, sagte Finja Schaake.

Gute Rebound-Quote

Die Luchse waren dann gefährlich, wenn sie gegen die Pressdeckung Kelterns schnell spielten – das führte jedoch auch zu Fehlern. Gut waren die zahlreichen offensiven Rebounds des TKH. Dabei zeichnete sich Patricia Brossmann immer wieder aus, damit hatten die Stars ihre Mühe. Und im letzten Durchgang schien die Partie zu kippen. Die gute Kapitänin Aliaksandra Tarasava glich zum 55:55 aus, Aldona Morawiec erzielte per Dreier das 58:57. „Da dachte ich: Geil, jetzt sind wir dran“, so Schaake.

Auf 0:6-Lauf folgt fehlende Cleverness

Der Dreier der sehr guten Emma Stach zum 61:59 war die letzte Führung, es folgte ein vorentscheidender 0:6-Lauf. Keltern spielte in dieser Phase wieder geschickt, fand die Lücken für freie Würfe. „Und wir sind nicht clever genug, da wollte jeder mitspielen und Pässe geben“, so Parsons, „aber wir haben die Abschlüsse in der Zone verpasst.“ Zudem zogen die Luchse nicht genug Fouls. „Wir bekommen im ganzen Spiel drei Freiwürfe, damit kannst du nicht gewinnen“, räumte die Trainerin ein.

Tarasavas Dreier zum 66:72 war knapp zwei Minuten vor dem Abpfiff der letzte Treffer. Danach applaudierte Parsons ihrem Team dennoch: „Wir haben super gefightet und gesehen, dass wir es schaffen können. Aber wir müssen Kleinigkeiten ändern.“

Siegt der TKH am Freitag, folgt das dritte Spiel am Sonntag in Keltern. „Wir wollen hier noch mal herfahren“, betonte Parsons.