Gut gekämpft und doch verloren

Die Girolive-Panthers warten 2020 weiter auf ihren ersten Sieg. Nach dem Pokal-Aus im Viertelfinale gegen den TK Hannover unterlagen die OSC-Basketballerinnen auch am 13. Spieltag der Bundesliga in eigener Halle. Gegen den TSV Wasserburg war der OSC nach der Pause zwar phasenweise einer Sensation nahe, aber am Ende setzten sich beim 71:80 die individuelle Qualität und die Cleverness der Gäste durch.

0:5 lagen die Panthers nach einer knappen Minute zurück. 43 Sekunden benötigten Kata Takács und Brittany Carter (Dreier), um auszugleichen. Die Gäste aus Oberbayern nahmen einige Würfe, die nicht erfolgreich waren. Der OSC hatte allerdings schon beim finalen Pass unter den Korb seine Schwierigkeiten, so dass  Angriffe vorzeitig beim Gegner endeten. In einem energischen und temporeichen ersten Viertel sorgte die oft gesuchte Carter für die erste OSC-Führung, die Melina Knopp per Dreier umgehend ausbaute (16:12/8. Minute). Dann aber schlug der Tabellenzweite zurück, der zunächst vor allem von Megan McKays Punkten lebte (elf im ersten Viertel). Die Panthers trafen in den letzten drei Minuten nicht mehr, so dass der TSV mit einer 20:16-Führung in die erste Pause ging.

OSC: Viele Ungenauigkeiten, wenig Punkte

Wasserburg eröffnete danach mit zwei Punkten, Brianna Rollerson für die Panthers mit zwei vergebenen Freiwürfen. Der Auftakt war ein frühes Sinnbild für das schleppende zweite Viertel der Gastgeberinnen. Die OSC-Frauen bewegten sich und den Ball schnell, aber Wasserburg verteidigte jederzeit aufmerksam. Der TSV traf zudem vorne konstant. Tina Jakovina machte die Gäste-Führung erstmals zweistellig (31:20/15.). Als Rollerson bei einer Offensivaktion ihr drittes Foul kassierte, reagierte Trainer Mario Zurkowski nicht nur mit einer Auswechslung, sondern auch mit einer Auszeit. Die brachte den OSC kurz, aber nicht dauerhaft in die Spur. Zwei schnellen Carter-Körben folgten wieder einige schlechte Abschlüsse und Ungenauigkeiten. Allein 13 Ballverluste leistete sich der OSC in der ersten Halbzeit, die mit einem Dreipunktspiel der Gäste mit der Schlusssirene endete. Aus sieben Punkten Rückstand waren wieder zehn geworden (26:36).

Rollerson und Carter bringen Panthers zurück ins Spiel

Nach der Pause verteidigten die Panthers kompakter und ließen damit ein wenig mehr Platz für Würfe von außen (was Wasserburg nicht bestrafte). Unter dem Korb fanden die Gäste weniger Freiräume, und ihre Passwege konnten die OSC-Frauen nur noch selten überraschen. Daraus ergaben sich mehrere Schnellangriffe. Einen davon vollendete Carter zum 36:41 (27.). Osnabrück war zurück im Spiel, auch weil zuvor schon Rollerson ihre Treffsicherheit wiederentdeckt hatte. Wasserburg konterte schnell, aber so leicht ließen sich die Panthers nicht mehr abschütteln. Ein Carter-Dreier aus der Ecke brachte neue Stimmung in die Kulisse und den 43:47-Zwischenstand vor dem letzten Viertel.

Wasserburg behält Oberhand nach Dreier-Festival

Der Schlussabschnitt begann denkbar ungünstig für die Panthers mit einem Ballverlust und vier frühen Gegenpunkten, aber Carter sorgte mit Ablauf der Wurfuhr und einem Dreier von der Seitenlinie für neue Hoffnung. Die Partie wurde zum Distanztreffer-Festival. Acht Dreier fielen innerhalb von etwas mehr als vier Minuten – gleich verteilt auf beide Teams. Bis auf drei Punkte verkürzte der OSC zwischenzeitlich, aber das top-besetzte Spitzenteam vom Inn hatte immer die richtige Antwort. Bis auf sechs Punkte knabberten die Panthers das Polster noch an, aber am Ende setzten sich die Gäste mit ihrer Cleverness und Erfahrung durch. Takács setzte Sekunden vor Ende mit dem Korbleger zum 71:80 den Schlusspunkt.

Neue Osnabrücker Zeitung