Girolive-Panthers gewinnen erstes Playoff-Spiel in letzter Minute

Vor knapp 500 Zuschauern haben die Girolive-Panthers ihr erstes Playoff-Spiel bei den Eigner Angels Nördlingen gewonnen. Am Ende stand ein 60:63 auf der bayrischen Anzeigetafel. Dabei mussten die Osnabrücker Basketballerinnen im zweiten Viertel einen Schock verkraften, als Marie Reichert einen Schlag ins Gesicht bekam und mit blutiger Nase in der Kabine verschwand.

1.      Viertel: Wilder Start ins erste Playoff-Spiel

Die Panthers kamen in Bayern gut ins Spiel. Paisley Harding nutzte direkt den ersten Angriff für einfache Punkte unter dem Korb. Auf der anderen Seite verpasste Sami Hill, die fünftbeste Schützin der Liga, bei ihrem Versuch den Korb um ein Stück, sodass Harding nach einem Foul ihren dritten und vierten Punkt von der Freiwurflinie erzielen durfte (1:17 Minuten). Doch dann kam auch Nördlingen besser rein und ging nach einem 7:0-Lauf mit 7:4 in Führung (2:58). Panthers-Coach Aleksandar Cuic nahm bereits nach gut fünf Minuten beim Stand von 12:9 für die Angels die erste Auszeit.

Aggressive Verteidigung von Nördlingen

Das machte Angels-Coach Ajtony Imreh nur zwei Minuten später auch, nachdem Noortje Driessen zweimal nacheinander den Ball im Korb unterbrachte und damit die 13:12-Führung für die Panthers holte. Bereits im ersten Viertel wurde das ersichtlich, was Cuic im Vorfeld angekündigt hatte: Die Angels verteidigten sehr früh und setzen die Osnabrückerinnen damit in jedem Angriff unter Druck. Dadurch erarbeiteten sich die Gastgeberinnen im weiteren Verlauf eine 18:16-Führung zum Ende des ersten Viertels.

2.      Viertel: Angels starten heiß, Panthers reagieren stark

Und dann liefen die Angels auf einmal heiß: Aus dem 18:16 machten sie binnen 1:34 Minuten im zweiten Viertel ein 25:16. Erst Frieda Bühner brach den Bann mit einer starken Aktion unter dem Korb – sie wurde gefoult, der Ball fand dennoch den Ball ins Netz, der anschließende Freiwurf war auch drin. Vor allem die flinke Jenny Strozyk unterbrach dann mit ihren schnellen Händen immer wieder die Angriffe der Nördlingerinnen. In der Offensive kam zum einen Marie Reichert wieder öfter an den Rebound, zum anderen nutzte Stella Tarkovicova einen ganz freien Dreier – nach 15:24 Minuten stand es nur noch 30:26 für Nördlingen.

Reichert im Gesicht getroffen

Dann lag Reichert auf einmal mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden: Sie hatte einen Ellenbogen voll auf die Nase bekommen, die direkt anfing zu bluten. Die Nördlinger Spielerinnen interessierte das nicht, machten am anderen Ende des Spielfelds schon wieder Pläne für den nächsten Spielzug und grinsten dabei – eine merkwürdige Szene. Immerhin die Angels-Betreuer kümmerten sich darum, dass schnell etwas zum kühlen aufs Parkett gebracht wurde. Brennecke ersetzte Reichert, die in der Kabine verschwand. Klar, dass da der Spielfluss dann ein wenig weg war. Die Angels gingen mit einer 38:32-Führung in die Halbzeit.

3.      Viertel: Panthers kommen hellwach aus der Kabine

Den Rückstand egalisierten die Osnabrückerinnen dank eines hervorragendes Starts in die zweite Hälfte aber mal ganz schnell. Brennecke und viermal Bühner von der Linie sorgten für das 38:38 nach 22:04 Minuten. Und auf einmal waren es die Panthers, die ganz stark verteidigten. Die Angels schafften es überhaupt nicht mehr, ihre Spielzüge zu Ende zu spielen. Was hatte Cuic den OSC-Frauen da mit auf den Weg gegeben in der Pause? Es war auf jeden Fall genau das Richtige. Driessen und noch zweimal Bühner, die zu dem Zeitpunkt bereits 18 Punkte gesammelt hatte, sorgten für eine 44:40-Führung für Osnabrück (25:56).

Auch Brennecke verletzt sich

Auch wenn die Osnabrückerinnen weiter gut im Spiel waren, wurde Nördlingens Topscorerin Hill jetzt auch immer besser. Und auch Ex-Panther Chelsea Waters setzte mit einem Block gegen Emma Eichmeyer ein wichtiges Zeichen. In der Defensive lag dann Brennecke auf dem Boden – sie verließ humpelnd das Feld, Osnabrück hatte seine zweite große Spielerin verloren. Erst ganz am Ende gingen dann doch wieder die Gastgeberinnen in Führung. Mit der Sirene verwandelte Elina Koskimies einen Dreier zum 52:49 – der nicht hätte zählen dürfen, weil die Zeit eigentlich bereits abgelaufen war.

4.      Viertel: Viele Fouls, wenig Treffer

Viele Fouls der Panthers bestimmten die ersten zwei Minuten im letzten Spielabschnitt. Cuic sprach die Linie der Schiedsrichter jetzt auch erstmals an, weil Osnabrück bereits nach drei Minuten die fünf Teamfouls gegen sich gepfiffen bekam. Auch Offensiv klappte nicht viel – außer bei Bühner, die ihren zweiten und dritten Dreier traf. Es stand 60:55 für Nördlingen (35:23 Minuten). Zudem kam Brennecke zurück aufs Parkett und brachte wieder Größe in das Panthers-Team.

Krimi mit gutem Ende

Es bahnte sich ein echter Krimi an. Harding verwandelte zwei Minuten vor dem Ende zwei Freiwürfe zum 60:59. Tarkovicova vergab im nächsten Angriff die Chance auf die Führung. Weil die Angels nicht trafen, konnten die Panthers durch weitere Freiwürfe – dieses Mal durch Driessen 15 Sekunden vor dem Ende in Führung gehen – 60:61 stand auf der Anzeigetafel, als Imreh die nächste Auszeit nahm. Und die Panthers standen defensiv gut – Harding schnappte sich acht Sekunden vor dem Ende den Rebound, wurde gefoult und durfte an die Linie. Die US-Amerikanerin blieb cool und versenkte beide. Damit waren die Angels auf einen Dreier angewiesen, der aber nicht fiel. Die Osnabrückerinnen gehen im Playoff-Viertelfinale mit 1:0 in Führung.

Neue Osnabrücker Zeitung