FINAL CALL

Bereits zum letzten Mal in diesem Kalenderjahr geht es für Jahns Zweitliga-Damen auf Reisen, am kommenden Samstag gastieren sie ab 17 00 Uhr in der UNESCO-Weltkulturerbe Stadt Speyer. Entgegen den Münchnerinnen haben die Hausherrinnen des dortigen TSV Towers Speyer-Schifferstadt bis dato erst acht anstelle der vorgesehenen neun Partien absolviert, das Heimspiel gegen die DJK Bamberg Mitte des vergangenen Monats konnte aufgrund einer überlappenden Hallenbelegung noch nicht ausgetragen werden. Nach einem aufgrund der Länderspielpause allerdings für alle Teams gleichermaßen spielfreien Wochenende und damit einhergehend etwas verworrener Trainingsstruktur bleiben für beide Mannschaften noch insgesamt zwei Gelegenheiten, sich zum dann bereits erfolgten Ende der Hinrunde mit einem Erfolgserlebnis aus dem Spieljahr 2022 zu verabschieden.

In einer der ältesten Städte Deutschlands wartet dabei am zehnten Spieltag übrigens eine der traditionsreichsten Mannschaften im Bundesgebiet auf den Jahn. Seit immerhin beinahe 20 zusammenhängenden Jahren gehört die Spielgemeinschaft aus Rheinland-Pfalz bereits zum festen Inventar des deutschen Damen-Unterhauses und bildet damit eine Konstante in einem ansonsten eher sehr wechselhaften Bild der jährlichen Ligen-Besetzungen. Auf dem Spielfeld selbst ist das sportliche Erscheinungsbild dabei jedoch seit jeher vor allem aus der so traditionsreichen eigenen Kader-Schmiede geprägt.

Wenig überraschend führt also mit Annika Soltau eines der nominell wie aktuell wohl auch im wahrsten Sinne des Wortes größten in Deutschland aktiven Nachwuchstalente die Speyerer Riege an, ein astreines Double-Double aus rund 14 Punkten sowie elf Rebounds pro Partie lassen das ungemeine Potential der deutschen Jugendnationalspielerin des Jahrgangs 2005 nur erahnen. Ihr zur Seite steht unter den Körben in dieser Saison mit der US-Amerikanerin Selena Philoxy eine weitere athletische Post-Spielerin, deren effektive Spielweise ebenso vor allem von ihrem Drang, einem jedem Ball in Ring-Nähe hinterher zu hechten, lebt. Komplettiert werden die Türme unter den Körben in Person von der nicht minder großgewachsenen Johanna Mooshage, die gebürtige Bochumerin und studienbedingt in der etwa 50 000 Einwohner zählenden Domstadt gelandete Inside-Spielerin punktete dabei ergänzend zuverlässig (40%) auch von jenseits der 3-Punkte Linie.

Daneben kann Cheftrainer Mike Gould – wie es nicht anders seien könnte zählt auch der in wenigen Tagen 63 Jahre alt werdende Waliser zu den erfahrensten und dienstältesten Übungsleitern in den TOYOTA Damen Basketball Bundesligen – neben diversen aufdrängenden Jugendspielerinnen auf ein sehr aktives Trio an Stammkräften zurückgreifen. Die in der Region beheimateten Perimeter-Spielerinnen Hannah Krull, Edanur Caglar sowie die athletische Imena Aruna wussten bei all den bisherigen Erfolgen gegen die Rhein-Main Baskets (56 – 44), in Schwabach (75 – 62, übrigens ohne Annika Soltau) sowie zuletzt gegen den TSV 1880 Wasserburg (59 – 54) mit teils bis zu 23 Punkten spielentscheidend in die Verantwortung zu treten. Aufhorchen ließ Mitte Oktober zusätzlich der knappe Erfolg (73 – 70) im Zweitrunden-Pokal-Duell mit den gerade in dieser Saison so spielstarken Ludwigsburgerinnen.

Für die Münchnerinnen wird es neben dem gewohnt fordernden Umgang einer zehrenden Anreise also vor allem darum gehen, den Kampf unter den Körben gegen großgewachsene Gegnerinnen anzunehmen und der ausgewogenen Speyerer Ballbewegung defensiv aufmerksam entgegenzutreten. Daneben wird es für einen gelungenen Jahresausklang dann wie bereits so oft in diesem Spieljahr auch zum Jahresende hin in der Offensive schlicht primär zählen, die Anzahl der eigenen Ballverluste im Duell mit stets wechselnden Verteidigungsformen sowie Ganzfeld-Pressen möglichst gering zu halten.