Entscheidung nach zwei Verlängerungen

Erst nach zwei Verlängerungen fiel die Entscheidung im Zweitligaspiel zwischen BBZ Opladen und den AVIDES Hurricanes. 75:75 hatte es nach 40 Minuten gestanden, 85:85 nach den ersten fünf Minuten Zusatzprogramm. Am Ende setzten sich die Gastgeberinnen mit 96:89 durch und feierten erstmals seit Wochen und fünf Niederlagen in Serie wieder einen Sieg.
Dieser Krimi zeichnete sich in der Form zunächst gar nicht mal ab. Zwar entwickelte sich – wie erwartet – ein enges Spiel. Dann aber zog BBZ zwischenzeitlich sogar mal auf zwölf Punkte davon, verspielte jedoch den Vorsprung nach etlichen Ballverlusten binnen kurzer Zeit nicht nur, sondern geriet sogar in der Schlussphase der regulären Spielzeit in Rückstand, auch weil die Aktionen der Gäste nun deutlich weniger fehlerbehaftet waren. Mit einem erfolgreichen Dreier rettete Leonie Schütter ihr Team zwei Sekunden vor der Schlusssirene dann in die erste Verlängerung. So etwas nennt wohl Nervenstärke… “Natürlich hätte das Ganze gar nicht in die Overtime gehen müssen. In der 36. Minute haben wir noch mit zehn Punkten geführt, haben uns dann allerdings ganz geschmeidig die Butter vom Brot nehmen lassen”, meinte BBZ-Coach Grit Schneider. Vier Sekunden vor dem Ende lag ihre Mannschaft mit 72:75 im Hintertreffen. Doch nach einer durchaus guten Leistung mit Ausnahme der beschriebenen Minuten wollte dann doch keine Opladenerin diese Partie einfach so verlieren, schon gar nicht Leonie Schütter.
Zuvor war das Spiel von sehr viel Kampf und Physis hüben wie drüben geprägt, basketballerisch mit eher handverlesenen Highlights. BBZ wollte unbedingt die sechste Niederlage in Folge verhindern, weshalb sich Schneider dann auch auf eine kleine 8er-Rotation beschränkte, auch in den beiden Verlängerungen, in denen es hin und her ging. Niemand wollte sich eine Blöße geben und dem Gegner auch nur einen Millimeter Platz zu viel gönnen. Luca Marré sicherte den Gastgeberinnen mit zwei verwandelten Freiwürfen den Einzug in die zweite Overtime, in der beiden Teams anzumerken war, dass die Angelegenheit richtig an die Substanz ging. “Ich habe einfach gehofft, dass wir das konditionell durchhalten und dass wir nicht in Foulprobleme kommen. Beides hat ja dann gut funktioniert”, so Schneider. Nach schnellen fünf Punkten, u.a. durch einen von insgesamt sieben getroffenen Drei-Punkt-Würfen der Lea Wolff, war der Grundstein zu diesem Heimsieg gelegt. Rotenburg gab zwar nicht auf, doch erneut waren es Punkte von Wolff, die dann alle Zweifel beseitigten. “Wir sind natürlich erleichtert, uns durchgesetzt zu haben, wenn auch mit Verspätung. Vieles war beeindruckend, zum Beispiel die 13 getroffenen Dreier von Wolff, Schütter, Marré und Sarah Stock. Dafür war die Freiwurfquote erneut nicht gut, auch 29 Ballverluste sind gewiss zu viel. Dafür haben wir die Rebounds mit 56:37 gewonnen. Zudem haben wir sehr viel team-orientierter gespielt als zuletzt”, resümierte Schneider. Der starken Martha Middeler gelang ein Double-Double mit zwölf Punkten und 15 Rebounds, was ihre Wichtigkeit unterstreicht. Auch Marrés acht Punkte am Stück zu Beginn des vierten Viertels waren enorm wichtig.

Punkte BBZ:  Wolff 30, Schütter 18, Stock 16, Middeler 12, Marré 10, Krabbe 6, Okpara 4, L. Schnelle – nicht eingesetzt: Dulkadiroglu, Krokowski, Carstens, J. Schnelle.