Eisvögel machen zweite Finalteilnahme der Vereinsgeschichte klar

In einem absoluten Basketball-Krimi besiegen die Eisvögel Keltern hauchdünn mit 93:91. Angepeitscht von über 50 mitgereisten Fans halten die Freiburgerinnen in der zweiten Halbzeit lange genug dagegen, bis sich am Ende die eine Chance für den Sieg ergibt. Lina Sontag packt zu, Christa Reed bleibt eiskalt und erzielt die wichtigsten ihrer 19 Punkte im letzten Freiburger Angriff.

Eisvögel machen zweite Finalteilnahme der Vereinsgeschichte klar
Ausgelassener Jubel vor über 50 angereisten Fans

Die Freiburgerinnen hatten aus der Viertelfinalserie gelernt. Auch hier waren sie mit einer 1:0-Führung im Rücken zum Auswärtsspiel angetreten – und dann von furiosen Marburgerinnen kalt erwischt worden. Im Halbfinale sollte dies anders werden. Gegen die individuelle Klasse der Gegnerinnen, allen voran Shay Colley, Najai Wynn-Pollard und Aga Skobel sollte es das Kollektiv richten. Doch leichter gesagt als getan, vor allem Colley riss das Spiel ein ums andere Mal an sich und war nur schwer zu kontrollieren.

Die Freiburgerinnen kamen offensiv zwar auch zu ihren Chancen, aber die angesprochene Verteidigung gestaltete sich eben relativ schwierig. Ein 51:51 zur Halbzeit war das Resultat, so viele Punkte hatten die Eisvögel zur Pause in dieser Saison noch nie kassiert. Dass die Partie weiterhin offen war, lag vor allem an der überragenden Christa Reed, die mit perfekter Feldwurfquote zur Halbzeit bei bereits 17 Zählern stand und an Luisa Nufer, die ein ums andere Mal geschickt am Korb in Szene gesetzt wurde. Und Hannah Little, die in Spiel 1 noch wenig zur Geltung gekommen war, lieferte einmal mehr ein Monsterspiel ab: zu 18 Zählern holt sie 10 Rebounds und verteilt 6 Assists. Als dann Keltern mit einem 12:0-Lauf im dritten Viertel scheinbar mühelos zu Punkten kam, war das Freiburger Trainerteam zu einer frühen Auszeit gezwungen. Im Anschluss schwammen die Eisvögel ein wenig unter dem Radar mit, waren bis wenige Sekunden vor Ende der Partie die gesamte restliche Spielzeit über in Rückstand, schafften es aber durch wichtige Offensivaktionen von Pauline Mayer und Djina Radic den Rückstand Stück für Stück zu verkleinern. Und auch Shiori Yasuma, die in der ersten Halbzeit noch mit einigen schwierigen Zweipunktwürfen gescheitert war, fand immer öfter den Weg zum Korb und konnte hochprozentig abschließen.

Hitchcock-Krimi in den Schlusssekunden – Colley wird zur tragischen Figur

Nach Yasumas Ausgleich zum 91:91 dann ein absoluter Krimi: Bei Freiwürfen für Keltern verwirft Wynn-Pollard den ersten Versuch, trifft dann, tritt aber deutlich zu früh über die Linie – der Treffer wird annulliert. Die Freiburgerinnen haben also mit 35 Sekunden auf der Uhr die Chance, in Führung zu gehen. Aus der Auszeit ergibt sich ein offener Dreipunktwurf für Djina Radic, der sein Ziel allerdings nicht findet. Den Defensivrebound sichert sich Shay Colley, die den letzten Angriff für ihr Team ausspielen kann – doch in einer Sekunde der Unaufmerksamkeit will sie den Ball auf den Flügel passen. Lina Sontag sprintet in den Pass, legt auf für Christa Reed, die den Ball unbedrängt zur Freiburger Führung in den Korb legt. Kelterns letzter Wurf findet dann sein Ziel nicht, Freiburg steht im Finale um die deutsche Meisterschaft!

Eisvögel feiern vor über 50 mitgereisten Fans

Im Anschluss an die Partie ließen sich die Freiburgerinnen um Geburtstagskind Johanna Gerlinger minutenlang von den mitgereisten Fans feiern, die das gesamte Spiel zum Heimspiel für die Eisvögel gemacht hatten und über 40 Minuten mit ohrenbetäubendem Lärm ihr Team nach vorne gepeitscht hatten.

Die Eisvögel, die somit zum ersten Mal seit 2011 im Finale um die deutsche Meisterschaft stehen, treffen nun auf die Rheinland Lions, die im anderen Halbfinale Osnabrück ebenfalls mit 2:0 besiegt haben. Aufgrund des Heimrechts für den Tabellenführer beginnt die Serie mit einem Auswärtsspiel für die Eisvögel.

Freitag 22.4. Spiel 1 in Bergisch Gladbach

Sonntag 24.4. Spiel 2 in Freiburg 16:00 Uhr

Dienstag 26.4. Spiel 3 in Bergisch Gladbach

Freitag 29.4. Spiel 4 in Freiburg (wenn nötig)

Sonntag 1.5. Spiel 5 in Bergisch Gladbach (wenn nötig)

 

Für Freiburg spielten:
Pietsch, Paradzik (DNP), Nufer (9/1), Paunovic (2), Little (18, 10 Reb, 6 Ass), Konstantinidou, Yasuma (18, 7 Ass, 5 Stl), Gerlinger (DNP), Radic (13/3), Sontag (8/1), Reed (19/2), Mayer (6/2)