Ein halber Schritt, eine halbe Sekunde, 5cm

zu wenig, zu spät, zu kurz…

 

Wenn Erfolg und Mißerfolg 2,8 Sekunden vor Ende eines Spiels auseinanderliegen und zudem noch von verwandelten oder vergebenen Freiwürfen hüben wie drüben abhängen, dann wird oft von Glück oder Pech gesprochen.
In diesem Fall könnte man davon sprechen, dass die Bender Baskets ein glücklicher Sieger waren und die gastgebenden Krofdorf Knights hätten das Spiel mit viel Pech verloren.
Könnte man… wäre allerdings weit vorbeigezielt an der Wahrheit.

Die Gäste waren sicherlich glücklich nach dem Erfolg, verdient hatten sie sich die zwei Punkte aber auf jeden Fall, denn sie waren an diesem Tag das bessere Team. Die Gastgeberinnen machten einfach zu viele Fehler, um einen besseren Ausgang der Partie verdient zu haben. Pech war das nicht.

Dabei begann alles ganz nach dem Wunsch der heimischen Knights. Susanne Seel schließt den ersten Angriff erfolgreich aus der Halbdistanz ab und auch der erste Distanztreffer von Ky Williams zum 5:2 (2.) sitzt. Nach Seels 3er und danach schönem Pick`n Roll und erfolgreichem Abschluß von Tereza Kracíková führen die Knights 10:6 (6.).
Die Grünberger Offensive besteht im ersten Viertel ausschließlich aus den beiden besten im Team, US-Forward Cassidy Mihalko und Pointguard Luzie Hegele. Beider sorgen im Verbund dafür, dass sich die Gäste am Ende des Viertel deutlich absetzen können (13:20), weil die Knights nach Freiwürfen von Susi Seel in der 6. Minute keinen Punkt mehr erzielen und dabei reihenweise Fahrkarten produzieren.

Im zweiten Viertel reissen sich die Gastgeberinnen zusammen und kommen nach zwischenzeitlichem 11-Punkte Rückstand (13:24, 12.) langsam aber sicher Punkt um Punkt näher. Morgana Sohn mit 6 Punkten und ein weiter 2er von Darien Huff lassen den Vorsprung der Bender Baskets dahinschmelzen (28:33, 18.) und die Teams gehen mit 34:37 in die Pause.

Die zweite Hälfte wird intensiver in der Defense – auf beiden Seiten. Es gibt sehr wenig leichte Punkte zu machen. Die Knights sichern sich jetzt ein Übergewicht am Korb, kontrollieren die Rebounds, auch offensiv (16), machen aber aus den sich bietenden 2. Chancen so gut wie nichts. Und immer, wenn die Gäste in direkter Schlagdistanz sind, dann treffen sie. Wie bei Isi Meinhardt`s 3er zum 36:42 (22.), Luzie Hegele`s 3er zum 42:48 (26.) und dem vielleicht entscheidenden Mihalko 3er zum 50:57 (37.).
Trotzdem haben die Knights die Möglichkeit, das Spiel zu gewinnen. Ky Williams gleicht per 3er zum 57:57 aus (39.). Noch 1:20 zu spielen. Grünberg im Setplay und der Ball kommt in die Zone zu Lisa Bonacker, die von der zu spät zur Hilfe kommenden Ky Williams gefoult wird und beide Freiwürfe trifft. Im Gegenzug scheitert Williams im 1-1. Grünberg`s Katha Philippi trifft 20 Sekunden vor Ende einen von zwei Freiwürfen (57:60) und als die Knights keine Chance auf einen 3er haben zieht Darien Huff zum Korn und wird von Bonacker gefoult. 2 Freiwürfe für die Knights und 4.2 Sekunden auf der Uhr. Die Gastgeber haben jetzt nur noch eine Chance, wenn Huff den ersten trifft, den zweiten verwirft und sich die Knights den Offensivrebound sichern.
Leider versagen Darien aber beim ersten Wurf die Nerven und der Ball springt vom Ring ins Feld. Tatsächlich sichert sich Tess Kracikovà den Rebound nach den zweiten Wurf. Ihr Versuch (mit Foul) auf ein die Verlängerung einbringendes 3-Punkte Spiel rollt aber auch aus dem Korb, so dass bei nunmehr 1.8 Sekunden auf der Uhr die Gäste immer noch 57:60 führen. Tess trifft den ersten Versuch (58:60) und die Knights haben wieder die Chance auf Punkte nach Offensivrebound nach einem vergebenen 2. Wurf. Zum Entsetzen aller fällt der Ball aber in den Korb, nachdem er vorher hinten auf den Ring geworfen wurde – gibt`s auch nicht so oft.
Luzie Hegel wird beim Einwurf gefoult und macht mit 2 Treffern schließlich alles perfekt für Grünberg.

So hatte man sich das im Lager der Knights nicht ausgemalt aber offensichtlich sind die 6 Wochen ohne richtige Trainingsmöglichkeit sowie viele Wochenenden ohne Spiel doch nicht spurlos am Team vorbeigegangen. Dazu traf man auf einen Gegner, der optimal vorbereitet war und weniger Fehler gemacht hat als die Gastgeberinnen.

Trotz Reboundüberlegenheit (42:30) und 9 Würfen mehr waren die 59 erzielten eigenen Punkte einfach viel zu wenig. Aber mit einer Wurfquote von 26% (Grünberg 39%) kommt am Ende einfach nicht mehr raus.
Die Knights müssen nun versuchen, wieder in den normalen Rythmus zu kommen, denn schon am nächsten Wochenende stehen 2 (!!) weitere Heimspiele gegen die ChemCats aus Chemnitz (Samstag, 20:30 Uhr) sowie die Panthers.Academy Osnabrück (Sonntag, 17:30 Uhr) auf dem Plan.

Krofdorf Knights: Darien Huff (18), Ky Williams (8/2), Sarah Lückenotte (2), Julia Ishaque, Tess Kracikovà (13), Dana Gohlke (2), Katha Quapil, Morgana Sohn (7) und Susi Seel (9/2).

Bender Baskets Grünberg: Seegräber, Müller (n.e.), Römer (n.e.), Bonacker (6), Mevius (9/1), Meinhardt (3/1), Philippi (1), Hegele (15/2), Poelstra (n.e.), Hedrich, Mihalko (26/2) und Dziuba.

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