Eden von jenseits

ASC-Flügelspielerin Nibbelink trifft in der Zweitligapartie beim USC Freiburg II sieben von acht Dreiern und erzielt insgesamt 31 Punkte. Die Mannschaft zieht nach einem unerwartet klaren Auswärtssieg mit dem Tabellendritten gleich.

Freiburg. Nach vier Minuten schlug Eden Nibbelink das erste Mal zu. Und es sollten noch viele weitere Male folgen. So viele, dass allein ihre Statistik beinahe gereicht hätte, um dem Trainer die Sprache zu verschlagen. In Addition mit dem, was ihre Mannschaftskolleginnen im Zweitligaspiel beim USC Freiburg II besteuerten, war dies dann tatsächlich der Fall. Mehr oder weniger. „Ich bin sprachlos“, sagte Aron Duracak nach dem 83:58 (67:39, 48:32, 25:15)-Sieg des ASC Mainz.

„Das war extraordinär gut“, schwärmte er vom Auftritt seiner Frauen. Abgesehen von einer kurzen Phase im dritten Viertel, in der die Gastgeberinnen letztlich unwesentlich näherkamen, „war das ein fast perfektes Spiel.“ Dazu gehörte, dass jede der acht eingesetzten Akteurinnen mindestens 18 Minuten auf dem Feld stand und keine die Halle verließ, ohne getroffen zu haben.

In Rückstand lag der ASC zu keinem Zeitpunkt, und früh zeichnete sich ab, dass die Mainzerinnen das Zeug hatten, die zuletzt dreimal siegreichen „Eisvögel“ ziemlich zerrupft aussehen zu lassen. Kendra Landy machte den Auftakt mit einem Dreier, Maura Fitzpatrick machte es ihr nach und etwas später machte Nibbelink mit dem Korb zum 10:4 ernst. Am Ende standen für die US-Amerikanerin unter anderem 31 Punkte und 14 Rebounds zu Buche.

Bestens auf den Gegner eingestellt

Insbesondere aus der Distanz fügte sie den Gastgeberinnen Schmerzen zu. Achtmal nahm Nibbelink von jenseits der Dreipunktelinie Maß, siebenmal rauschte der Ball durch den Korb. „Und das waren nicht alles offene Würfe“, berichtete Duracak, „Eden hatte einen sehr, sehr guten Tag.“ Alle anderen hatten zumindest einen sehr guten.

Der Trainer täuschte sich nicht, als er beim Stand von 8:0 – der USC nahm bereits die erste Auszeit – dachte, „,das könnte ein einfaches Spiel werden‘. Das wurde es dann auch, weil alle mitgezogen haben. Und weil wir so ausgeglichen aufgetreten sind, dass es für die Gegnerinnen schwer war, sich auf uns einzustellen“.

Hingegen waren die Mainzerinnen bestens auf das eingestellt, was der Tabellennachbar zu bieten hatte. Gegen die Mannverteidigung setzte sich die schon vorab von Duracak als Pluspunkt angeführte körperliche Überlegenheit durch, defensiv fiel es ihnen nicht schwer, den Freiburger Spielzügen etwas entgegenzusetzen. „Freiburg spielt zwei Plays, beide spielen wir auch. Eines identisch, eines identisch. Da wir die im Training üben, wissen wir zwangsläufig auch, wie wir dagegen verteidigen müssen.“

Ungeahnte Höhen

Einen derart gelungenen Auftritt („38 Minuten lang waren wir die bessere Mannschaft“) hatte Aron Duracak nicht für möglich gehalten. „Wenn man zum Beispiel sieht, dass Charly Kriebel bei 18 Minuten Einsatzzeit elf Punkte macht“, sagte er, „das ist überragend. Erst recht für eine 16-Jährige.“

Der sechste Saisonsieg führte den ASC in ungeahnte tabellarische Höhen. Als Tabellenfünfter ist die Mannschaft punktgleich mit den vor ihr stehenden BSG Baskets Ludwigsburg und TS Jahn München. „Das ist schon Wahnsinn“, sagte Duracak, betrachtete diese Ausgangsposition aber nicht, um die Ziele nach oben zu korrigieren, sondern um selbstbewusst, aber locker aufs letzte Spiel des Jahres zu blicken. „Jetzt können wir die Rhein-Main Baskets am nächsten Samstag ganz ohne Druck empfangen.“

Dieser Artikel erscheint mit freundlicher Unterstützung von SPORT AUS MAINZ.