Drei „double-double“ in Folge

11,2 Punkte erzielt Marie Reichert im Schnitt pro Spiel, zuletzt war auch die Rebound-Ausbeute dreimal in Folge zweistellig, aber Selbstzufriedenheit ist nicht das Ding der 21-Jährigen. „Nach oben ist immer noch Luft“, sagt die deutsche Nationalspielerin in den Reihen der Girolive-Panthers.

Genau wie Reichert kommen auch die OSC-Frauen in der Bundesliga immer besser in Fahrt. In Nördlingen gelang nach einem schwachen zweiten Viertel ein respektabler 69:60-Wendesieg. „In der Halbzeit haben wir uns an das erinnert, was wir eigentlich spielen wollen: Schnell nach vorne, den Ball viel passen und offene Spielerinnen herausspielen. Dazu haben wir in der Verteidigung immer die Gegnerinnen geswitcht. Das hat gut funktioniert“, erklärt Reichert den Ansatz der Panthers und spürt, dass das Team nach einem wechselhaften Start allmählich in seinen Rhythmus kommt. „In der Vorbereitung hatten wir nicht so viele Testspiele und waren nie richtig komplett. Wir finden uns immer mehr. Ich sehe positiv auf die nächsten Spiele.“

Nach zwei Siegen mit Rückenwind ins Heimspiel gegen Keltern

Das ist günstig, kommt doch am Samstag (18 Uhr) der Tabellendritte aus Keltern zum OSC. „Das Gute ist, dass wir den Heimvorteil und die Fans im Rücken haben“, sagt Reichert. Auch die jüngsten beiden Siege „geben uns sehr viel Selbstvertrauen“. Und sie lassen die Strapazen vergessen. „Die Belastung war schon anstrengend“, sagt Reichert. Bei der zweitweitesten Auswärtsfahrt der Saison nach Nördlingen waren die Panthers nur zu siebt. „Das Positive ist: Dadurch sind wir alle sehr eingespielt. Das hat uns auch zusammengeschweißt, weil jede wusste, dass sie mehr leisten muss.“ Reichert übernimmt gerne Verantwortung. „Ich will dem Team noch mehr helfen“, sagt sie.

Nach dem Heimspiel zur Nationalmannschaft

Zusammen mit Emma Eichmeyer geht es nach dem Keltern-Spiel am Sonntag gleich zur deutschen Nationalmannschaft. Dem EM-Qualifikationsspiel am Donnerstag gegen Bosnien und Herzegowina in Weißenfels folgt noch eine Partie in Nordmazedonien. Dass der OSC mit Reichert im Sommer eine – wenn bislang auch erst zweifache – deutsche Nationalspielerin holen konnte, ist nicht selbstverständlich. Als der Abstieg ihres Ex-Clubs Göttingen feststand, fruchteten die intensiven Bemühungen des OSC. „Das Gesamtpaket passt. Hier spielen viele deutsche Mädels, die entwickelt werden. Es ist ein junges, dynamisches Team, und Osnabrück war in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich“, sagt die gebürtige Kasselerin und sieht sich in ihrer Entscheidung bestätigt: „Ich bin froh, dass ich hierhergekommen bin.“

Neue Osnabrücker Zeitung