Dramatisches Ende

Es hat nicht viel am vierten Sieg in Folge gefehlt, doch nach einem dramatischen Ende verlor der USC Heidelberg II in der 2. Damen-Basketball-Bundesliga Süd  mit 64:67 (14:17, 21:24, 37:36, 53:53) nach Verlängerung gegen Jahn München. Dabei hatten die Heidelbergerinnen zweieinhalb Minuten vor Schluss noch 53:44 geführt, mussten aber noch den Ausgleich hinnehmen und waren dann in der Verlängerung unterlegen.

München startete mit einem 4:0, danach war die Partie aber drei Viertel lang höchst ausgeglichen. Kein Team war  mal mehr als vier Punkte in Führung. Gleich neunmal hieß es Unentschieden. Kurios war das zweite Viertel, das 7:7 ausging. Die Kontrahenten schenkten sich nicht und agierten taktisch, vor allem defensiv, auf hohem Niveau. Der USC dominierte im Rebound (58:44), war aber bei der Trefferquote unterlegen und hatte zu viele Ballverluste (31:27).

Bei den Gästen spielten USC-Eigengewächs Theresa Spatzier die dominierende Rolle, mit 25 Punkten (davon drei Dreier), acht Rebounds, fünf Vorlagen und fünf Ballgewinnen war sie Spielerin des Tages. Nach elf Punkten in den ersten drei Vierteln war sie vor allem in der entscheidenden Phase mit ihrer Athletik und Abgezocktheit dominierend.

München hatte nach dem 9:0-Lauf zum Ende der regulären Spielzeit in der Verlängerung das Momentum auf seiner Seite und markierte auch die ersten Punkte der Zusatzspielzeit. Sie bauten die Führung leicht aus, auch ein Dreier von Helena Chatzitheodorou änderte nichts mehr.

Beim USC II schaffte Anna Meusel wiederum ein Double-Double (14 Punkte, 14 Rebounds), Helena Chatzitheodorou gefiel mit zehn Vorlagen und je fünf Rebounds und Ballgewinnen. Melina Karavassilis versenkte drei Distanzwürfe und überzeugte defensiv mit neun Rebounds. Laurien Lummer war beste Werferin.

Punkte USC II: Lummer 16/3, Meusel 14, Karavassilis 13/3, Chatzitheodorou 6/1, Wroblewski 4, Schätzle 4, Steins 3/1, Bohneberg 2, Simon 2, Linder, V. Hofmann.

Stimmen zum Spiel:

Trainer Sebastian Nörber: „Wir hatten diesmal das Gefühl, leichter Favorit zu sein, und das war neu für uns. Daher waren wir streckenweise etwas überaktiv. Und wir waren erstmals in der Situation, dass uns eine Führung genommen wurde, das sind wir noch nicht gewohnt. München war in der Verlängerung nervenstärker. Trotz der Niederlage haben wir sehr viele Dinge richtig gemacht. Es ist toll, wie die Bank das ganze Spiel über pusht und sich viele in den Dienst der Mannschaft stellen. Das bringt wahnsinnig viel Energie.“

Vorschau:

Auch die nächste Partie findet wieder zu Hause statt. Am Sonntag, 27. Februar, kommen die Kia Metropol Baskets Schwabach ins Sportinstitut. Sprungball ist um 15 Uhr. Es ist das erste „Rückrundenspiel“ für den USC, und das, obwohl noch gar nicht alle Vorrundenbegegnungen ausgetragen sind. Schwabach ist mit acht Punkten aus neun Spielen derzeit Vierter. „Sie haben eine neue Aufbauspielerin geholt“, zieht Trainer Sebastian Nörber Vergleich zum mit 70:79 verlorenen Hinrundenspiel. Damals setzte sich Schwabach erst in der Schlussphase durch.

Noch gibt es keine klare Aussage seitens der DBBL, wie und wann diese Saison zu Ende gehen soll. Nörber rechnet mit Ende April/Anfang Mai. Derzeit schwankt die Anzahl der ausgetragenen Partien bei den einzelnen Mannschaft zwischen zwei (Weiterstadt und Bamberg) und neun (Bad Homburg, Schwabach, München, Saarlouis/Dillingen). Nachdem der Abstieg ausgesetzt ist, möchte er mit seinem Team Platz sechs bis sieben anstreben.

Michael Rappe

Beitragsbild (Nicole Gieser): Melina Karavassilis (hier gegen Ludwigsburg) mit vollem Einsatz.