Die Hurricanes bleiben auch gegen Bad Homburg ein Rätsel

Die Hurricanes haben ihr viertes Spiel in dieser Saison verloren. Gegen Bad Homburg hieß es am Ende 53:57. Zumindest Hannah Pakulat gelang ein Double-Double.

Scheeßel – Weil nichts funktionieren wollte, griff Christian Greve eine Minute vor der Halbzeit zur ungewöhnlichen Maßnahme. Der Coach der Avides Hurricanes nahm eine Auszeit, überließ die Ansprache Kapitänin Pia Mankertz und wechselte dann seine komplette Fünf aus. Plötzlich stand mit den Debütanten Anna Lena Skeib und Anna Gerken, Rückkehrerin Janina Schinkel, Cecilia Bötjer sowie Leonie Rosemeyer eine junge und uneingespielte Formation auf dem Court. „Das war als Signal gedacht, um zu zeigen, es muss etwas passieren“, erklärte Greve den Schritt, der wenig brachte. Auch eine Leistungssteigerung nach der Pause verhalf seinen Zweitliga-Basketballerinnen in Scheeßel gegen die Falcons Bad Homburg nicht mehr zur Wende – mit dem 53:57 (22:31) setzte es bereits die vierte Niederlage.
Die Hurricanes bleiben in dieser Saison ein absolutes Rätsel. „Die Enttäuschung ist schon groß“, räumte Vorstand Utz Bührmann ein. „Die Niederlage gibt keine Sicherheit für die nächsten Spiele. Es ist klar, dass in dieser Mannschaft mehr steckt, aber offensiv war es zu ideenlos gegen die aggressive Verteidigung von Bad Homburg.“ Neben Michelle Schischkov (Kreuzbandriss) betrat auch Aufbauspielerin Melda Tölle die Halle mit Krücken. „Ich habe mir alle meine Außenbänder im Fuß gerissen. Vermutlich kann ich nächstes Jahr wieder einsteigen. Es wird von ungefähr sechs Wochen Pause geredet“, berichtete sie. Da zudem Andrea Baden wegen einer USA-Dienstreise ausfiel, stand ein ziemlich verändertes Team auf dem Bogen – darunter Wiedereinsteigerin Janina Schinkel sowie Anna Gerken und Anna Lena Skeib, die beide ihren ersten Einsatz in einem Pflichtspiel erhielten. Die 15-jährige Gerken kam sogar auf sechs Minuten.
Frühzeitig holte Greve wiederum Shannon Ryan auf die Bank, weil die US-Amerikanerin nur schwer ins Spiel fand. Allerdings verstanden es die Bad Homburgerinnen auch geschickt, die Anspiele auf die lange Centerin zu unterbinden. So blieb eine frühe 10:4-Führung per Dreier von Hannah Pakulat, die nicht nur dank ihres Double-Doubles (zehn Punkte, 13 Rebounds) beste Hurricanes-Akteurin war, ein Strohfeuer.
Vor 150 Zuschauern gelang es den personell ebenfalls gehandicapten Gästen aus Hessen, bei denen die 35-jährige Kapitänin Gergana Georgieva und die 32-jährige, neu verpflichtete Serbin Kristina Puljizovic überzeugten, immer wieder, über die Grundlinie zum Korb zu ziehen. „Ich habe vor diesen Backdoor-Cuts gewarnt“, betonte Greve. Doch auch der Coach räumte ein: „Als Team sind wir in der Entwicklung noch nicht so weit, wie wir denken. Wir haben nicht so gespielt, wie wir es wollen und können. Wir sind noch nicht ,on the same page‘, nicht auf einer Wellenlänge.“ So endete die beschwerliche Aufholjagd, die 14 Sekunden vor Schluss zu Ryans 53:55 und einem folgenden Ballgewinn von Ay ´Anna Bey führte, weil die Falcons den Weg zum Korb für Pia Mankertz geschickt dicht machten. „Ich muss zugeben, dass eine Verlängerung auch nicht verdient gewesen wäre“, gestand Bührmann.

(Freese, Rotenburger Kreiszeitung)