DERBY TIME, DIE DRITTE

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel: Nur rund 42 Stunden Pause liegen zwischen dem Spielende sowie erneutem Sprungball für Jahns erste Basketball-Damenmannschaft an diesem Doppelspieltag zum Tag der deutschen Einheit in der 2. TOYOTA Damen Basketball Bundesliga.

Am späten Samstag-Abend leuchtete dabei zuvorderst ein etwas überraschend deutliches 93 – 63 Endergebnis auf der Anzeigetafel in der Jahn-Sporthalle im ersten der beiden Wochenend-Duelle gegen das Team der KIA Metropol Baskets aus Schwabach. Ein hellwacher Start (13 – 5) rund um die gut aufgelegte Leonie Kambach, welche allein neun dieser ersten Zähler markierte und auch bis zur Schlusssirene fehlwurffrei im Zweipunkt-Bereich blieb, stellte die Weichen bereits frühzeitig in Richtung des ersten DBBL2-Heimsieges in dieser noch so jungen Zweitliga-Saison.

Und auch nach der ersten Viertelpause war es dann abermals Kambach mit zwei schnellen Körben in Folge vorbehalten den Grundstein zu einem im Bundesliga-Bereich eher ungewöhnlichen Spielverlauf zu legen. Letztlich mit 26 – 2 konnten die Hausherrinnen diesen Abschnitt direkt vor dem Seitenwechsel für sich entscheiden und neben manch erfolgreichem Distanzwurf vor allem defensiv ein ums andere Mal die notwendigen Impulse setzen. In einem nach der Pause insgesamt abwechslungsreicheren und ausgeglicheneren Hin und Her taten sich schlussendlich gleich fünf Jahnlerinnen mit zweistelligen Punkt-Ausbeuten hervor. Wie auch bereits in der Vorwoche schrammte Theresa Spatzier neben ihren eigenen 15 Punkten mit acht Rebounds sowie sieben direkten Korbvorlagen nur knapp an einem Triple Double vorbei. Die Gäste aus Mittelfranken ihrerseits kamen im Besonderen durch ihre US-amerikanische Profispielerin Emma Duff (22 Punkte) sowie diverse erfolgreich verwandelte Freiwürfe (21 / 25) zu ihren Punkten.

Nach einem somit sowohl auswärts zuletzt in Freiburg (80 – 73) als auch nun in heimischen Gefilden erfolgreichen Saisonstart führt die kürzeste Reise der Saison am morgigen Montag zu einem ganz besonderen Aufeinandertreffen ins benachbarte Wasserburg. Nicht nur das echte oberbayerische Derby-Flair verheißt eine keineswegs alltägliche Atmosphäre, auf den Tag genau erst zwei Wochen liegt das letzte Pflichtspiel der beiden Mannschaften zurück. Schlussendlich verdient und gar knapp noch deutlicher (56 – 87) musste sich der Jahn Mitte September in der ersten Pokal-Runde dem ehemaligen deutschen Serienmeister des TSV Wasserburg geschlagen geben. Alle Beteiligten müssten demnach ausreichend vor zu übermäßiger Euphorie gewarnt sein, zu tief sitzen noch all die schmerzhaften Erinnerungen an das gerade in der zweiten Halbzeit phasenweise übermächtig auftretende Ensemble unter der Regie von Rebecca Thoresen. Die neue Trainerin – Ende Januar übernahm sie noch in der ersten Liga das Steuer vom im Jahn ebenso nicht unbekannten Rüdiger Wichote – und ehemalige Profi-Spielerin ist dabei im Prinzip auch die große Hoffnungsträgerin am Inn. Trotz mancher personellen Engpässe wusste sie im ersten Aufeinandertreffen mit ihren defensiven Anpassungen die entscheidenden Impulse zum Einzug in die zweite Pokalrunde am dann kommenden Wochenende gegen Marburg zu setzen.

Sportlich auf dem Parket selbst hervorzuheben ist im Speziellen die exquisite erste Fünf des Erstliga-Absteigers, führt mit Levke Brodersen immerhin eine ehemalige deutsche A-Nationalspielerin Regie im Spielaufbau. Unter den Körben wird sie zwischenzeitlich von der zu Bad Aiblinger Erstliga-Zeiten als auch gleichermaßen bereits im Jahn aktiven Christina Schnorr ebenso wie der (bis dato noch nicht einsatzberechtigen) amerikanischen Profi-Spielerin Brittany Autry unterstützt. Komplettiert wird diese erfahrene Garde von den jungen Wilden und teils absoluten Wasserburger Urgesteinen sowie allesamt ausgewiesenen Scharfschützinnen Manuela Scholzgart (15.5 Punkte pro Spiel), Maria (14.5) als auch Sophie (11.5) Perner.

Mit Melina Aigner auf Seiten der Münchnerinnen bedeutet diese Losung des dritten Spieltages wiederum quasi ihrerseits eine Heimkehr zu ihren basketballerischen Wurzeln, über viele Jahre stand die U17-Nationalspielerin (wie auch die beiden Perner-Schwestern) in Diensten des nahegelegenen Sportbundes Rosenheim. Einem stimmungsvollen Feiertags-Derby ab 16 00 Uhr in der altehrwürdigen Badria-Halle – im vergangenen Jahrzehnt immerhin bereits lange Schauplatz diverser internationaler Eurocup-Duelle – steht demnach nichts im Wege.

Für die TS Jahn München spielten:
Leonie Kambach (22 Punkte / 0 „Dreier“), Theresa Spatzier (15 / 2), Viktoria Sarközi (14 / 2), Kim Siebert (12 / 2), Melina Aigner (12 / 0), Gabriela Viskovic (8 / 0), Paula Haw (6 / 0), Judit Tella Vila (2), Liliane Heilmann (2) und Clara Gausepohl (0)