Der Tabellenführer kommt, und er kommt gerade recht

Der Tabellenführer kommt, und er kommt gerade recht. Der Klassenerhalt der XCYDE Angels ist eingetütet und die Heimstärke bewiesen. Da kann der Herner TC, der bereits als Inhaber der Pole Position in den Play-Offs feststeht, kommen und, wenn nicht alles täuscht, werden die zahlreichen Fans der Angels wohl erneut ein Offensiv-Spektakel erleben, vielleciht das letzte in dieser Saison.
Nach Keltern und Marburg geht es für die XCYDE Angels abermals gegen ein Team unter den drei Bestplatzierten. Mit dem Herner TC kommt das Beste wohl tatsächlich zum Schluss. Während es bei den Nördlingern noch um den Einzug in die Playoffs und damit um mindestens ein weiteres Spiel im schönen Ries geht, hat das Spiel für die Mannschaft aus dem Ruhrgebiet keine Bedeutung mehr. Mit bisher nur zwei Niederlagen haben die Gäste sehr gut vorgearbeitet und sich als dominantes Team der regulären Saison feiern.
Dass die Herner Überflieger nicht gerade der Lieblingsgegner der Schwaben sind, ist allgemein bekannt. Bereits im Vorjahr musste man gleich vier Niederlagen gegen das Team aus Herne hinnehmen und war trotz einer tollen Saison auch in den Playoffs wenig erfolgreich. Seitdem hat sich einiges geändert in der Mannschaft um Trainer Marek Piotrowski. Durch die  Neuzugänge wurde Herne noch konstanter, was die Angels bereits im Pokalwettbewerb zu spüren bekamen. Anfang Januar kämpfte die Bärtruppe repektabel daheim in Nördlingen, konnte die Niedetlage und das Ausscheiden aus dem Wettbewerb aber nicht vermeiden. Auch das Hinspiel in Herne war von Beginn an eine klare Sache und endete in einer deutlichen 47:82-Niederlage.
Seitdem haben die Verantwortlichen des TC sich entschieden noch eine Neuverpflichtung zu tätigen. Mit Darcee Garbin ist seit einem guten Monat eine junge Australierin mit an Bord, die sich mit ihren 1,87m den Größenverhältnissen in ihrem Team anpasst. Zuletzt hinterließ sie beim hohen Sieg gegen Freiburg einen sehr positiven Eindruck. Damit stehen nun zehn internationale Spielerinnen im Kader des Herner TC, der durch eine beeindruckende Übermacht unter den Körben auffällt. Einzige Deutsche mit nennenswerter Spielzeit  im Team des Turnclubs ist Routinier Emina Karic.
Auch die niederländischen Schwestern Jill und Loyce Bettonvil tragen zur überdurchschnittlichen Größe des Tabellenführers bei. Mit der Australo-Britin Nathalie Burton sowie US-Amerikanerin Sannes Drew haben sie noch zwei Spielerinnen jenseits der 1,90m. Beste Rebounderin ist jedoch keine der genannten, sondern Ausnahmetalent und Top-Scorerin Jordan Frericks aus den USA. Neben einer stabilen Offensive, bei der schon sage und schreibe acht Spielerinnen im dreistelligen Bereich punkten konnten, wartet der Herner TC zudem mit der besten Verteidigungsarbeit der Liga auf.
Wie man in Nördlingen mit dieser Übermacht umzugehen gedenkt, wird sich zeigen. Fest steht, dass niemand ein Wunder erwartet und der Druck entsprechend gering ist. In der Vergangenheit hat sich schon öfter gezeigt, dass die Angels genau solche Situationen oftmals für sich zu nutzen wissen. Trotz der klaren Verteilung der Favoritenrolle und den realistisch gesehen denkbar geringen Chancen für die Rieser Mannschaft, bleibt ein Funke Hoffnung, dass sich in eigener Halle das Angels-Team mit ihrem frenetischen Publikum im Rücken zu Höchstleistungen aufschwingt. Am ungewohnten aber spielplantechnisch fixierten Samstagabend um 19 Uhr, wenn alle Mannschaften der 1.Liga zeitgleich starten, werden die Swinging Jangos, die das Spiel live musikalisch umrahmen eine Pause einlegen und die hoffentlich aufgeheizte Stimmung an Racic und Co übergeben. Die dritte und letzte Runde der Tombola sowie der Besuch einer Reihe geladener Gäste aus befreundeten und kooperierenden Vereinen geben dem eventuell letzten Saisonspiel der XCYDE Angels den würdigen Rahmen.
 
von Katja Gerstmeyr