Dem Kraftverlust Tribut gezollt

Die SNP BasCats USC Heidelberg haben ihr drittes Spiel dieser Saison mit 71:78 gegen den TK Hannover verloren. Bis ins dritte Viertel hinein führten sie gegen die physisch starken Gäste, dann verließen sie die Kräfte, da sie durch die Quarantäne großen Trainingsrückstand hatten. Trotz Kampfgeist bis zur letzten Sekunde waren die nötigen Körner im vierten Viertel einfach nicht mehr da.

Die SNP BasCats mussten weiterhin auf die verletzte Inja Butina verzichten und spielten nur mit einer Achter-Rotation. Zu Beginn wirkte sich das nicht groß aus. Ieva Bagdanaviciene war sofort „on fire“. Drei Distanzwürfe versenkte sie in den ersten sieben Minuten. Madison Nelson und Alica Moravcikova hielten zunächst unter dem Korb mit und punkteten auch. Die 21:14-Führung nach dem ersten Viertel war verdient.

Dann entdeckte auch Kyla Irwin ihre Treffsicherheit aus der Distanz und die Heidelbergerinnen führten mit neun, kurz vor der Halbzeit sogar mit zehn Punkten. Nach einem Dreier von Franziska Worthmann machte Hannover kurz vor der Pause noch vier Punkte durch Freiwürfe, sonst wäre die Führung deutlicher als 43:38 ausgefallen. Schon hier zeigten sich Probleme in der Verteidigung, die Gäste waren im Rebound klar besser.

Das dritte Viertel wurde zum Dreier-Festival, in kurzer Zeit trafen Worthmann, Gorsic, Irwin und wiederum Gorsic. Die Slowenin nahm gemeinsam mit Brown nun die Zügel in die Hand. Eine letzte Führung konnte Worthmann, mit 18 Punkten letztlich Topscorerin, mit starkem Zug zum Korb noch erzielen (60:59), dann nahm das Unglück seinen Lauf. Die SNP BasCats wollten, konnten aber nicht mehr. Selbst Ieva Bagdanaviciene traf nicht mehr, allein zwölf Mal versuchte sie es aus der Distanz – nach dem ersten Viertel vergeblich. Moravcikova (nur vier Rebounds und kein einziger in der zweiten Halbzeit) und Nelson (sechs) hatten keinen guten Tag, aber das hatte seinen Grund vor allem im Kräfteverlust.

Das nutzte Hannover eiskalt aus, weil die Schiedsrichter die konsequente Härte auch zuließen. Gorsic überragte mit 20 Punkten und 16 Rebounds. Schon bei voller Fitness ist der Turnklub mit seiner Spielweise eine harte Herausforderung, diesmal war die Aufgabe für die Heidelbergerinnen unter den genannten Voraussetzungen nicht lösbar. Bleibt die Hoffnung, dass sie nach einer regulären Trainingswoche am Samstag beim ersten Auswärtsspiel in Freiburg besser aussehen.

Stenogramm: 5:2 (2.), 5:6 (3.), 11:10 (5.), 18:10 (7.), 21:14 (10.), 27:19 (13.), 31:26 (14.), 40:30 (19.), 43:38 (Halbzeit), 53:47 (23.), 56:52 (25.), 56:59 (28.), 61:63 (30.), 61:68 (32.), 67:69 (34.), 67:73 (35.), 71:73 (36.), 71:78 (Endstand).

Punkte SNP BasCats: Worthmann 18/4, Bagdanaviciene 12/3, Irwin 11/3, Daub 8, Palenickova 7/1, Moravcikova 7, Nelson 5, Karavassilis 3/1.

Punkte Hannover: Gorsic 20/2, Brown 18/2, Tarasava 13/1, Koniali 9/1, Gardner 6, Masic 4, Schaake 3, Stammberger 3, Peric 2, Rohkohl.

Rebounds: 36:52 (SNP BasCats/Hannover): Nelson 8, Irwin 7, Team 6 – Gorsic 16, Brown 7, Stammberger 7.

Wurfquote aus dem Feld: 31,4:48,1 %

Dreierquote: 40:28,6% (12/30:6/21)

Freiwurfquote: 61,9:66,7%

Ballverluste: 14:15

Stimmen zum Spiel:

Trainer Dennis Czygan: „Unter normalen Umständen hätten wir das Spiel wohl gewonnen. Uns hat einfach nach der Quarantäne die Power gefehlt. Wir hatten einfach zu wenig Kontakttraining. Ein richtiges Spiel kann man eben nicht simulieren. Am Schluss hat man den Kraftverlust gemerkt, auch bei den Würfen von Ieva Bagdanaviciene und Kyla Irwin. Die Schiedsrichter haben viel zugelassen. Ich hab keine Ahnung, wie wir durch diesen Dezember mit den vielen Spielen kommen sollen. Das ist eigentlich nur für eine absolute Profimannschaft machbar.“

Franziska Worthmann: „Die Niederlage hätte nicht sein müssen, aber am Ende haben einfach die Kräfte gefehlt. Zwei Wochen Quarantäne gehen nicht unbemerkt an einem vorbei. Insbesondere in der Defense bzw. beim Ausboxen müssen wir im nächsten Spiel eine ordentliche Schippe drauflegen. Ich hoffe, dass wir dort mehr Luft haben. Insgesamt war die Leistung für diese Umstände okay, und es macht Spaß, wieder auf dem Spielfeld zu stehen.“

Michael Rappe

Foto (Tom Eisele): Michala Palenickova gegen gleich drei Hannoveranerinnen.