DBB-Damen mit weiterem Schritt Richtung EM

— Quelle: Deutscher Basketball Bund

Die deutsche Damen-Nationalmannschaft geht mit einer guten Ausgangspositon in die beiden abschließenden EM-Qualifikationsspiele im Februar 2023 gegen Belgien und in Bosnien und Herzegowina. Mit dem heutigen 71:47 (18:16, 9:19, 19:9, 25:3)-Erfolg in Skopje gegen Nordmazedonien bestätigte das Team von Bundestrainer Walt Hopkins den tollen Sieg gegen Bosnien und Herzegowina vom vergangenen Donnerstag in Weißenfels und hat es selber in der Hand, sich erstmals seit zwölf Jahren wieder für eine EM-Endrunde zu qualifizieren (2023, Israel und Slowenien). Vor dem deutschen Spiel besiegte Belgien die Bosnierinnen mit 100:60.

Deutschland nahm das Spiel mit der gleichen Starting Five auf wie gegen Bosnien und Herzegowina. Svenja Brunckhorst, Leonie Fiebich, Romy Bär, Ama Degbeon und Marie Gülich wollten schnell für klare Verhältnisse sorgen. Doch zunächst war es ein mühsames Unterfangen, das DBB-Team kam nur schwer in Gang. Nach drei Minuten traf Brunckhorst per Dreier zum 5:4, Deutschland erhöhte das Tempo. Die am Donnerstag in Belgien arg gebeutelten Nordmazedonierinnen (41:112) wurden gut unter Druck gesetzt, ein weiterer Dreier – dieses Mal von Fiebich – fiel (10:4, 4.). Auch Bär netzte von weit draußen (13:6, 5.), der Start war gelungen. Dann wurde man etwas unkonzentriert und brachte den Gegner ins Spiel (13:12, 7.), Auszeit Deutschland. Fiebich und Alina Hartmann per Dreier „korrigierten“ (18:12, 9.), aber die letzten Aktionen im ersten Viertel gehörten dem Gegner (18:16).

Kein Rhythmus

Deutschland blieb zwar zunächst vorne, wusste aber noch nicht so zu überzeugen wie am Donnerstag. Es stellte sich kein Rhythmus ein, zu viele Ballverluste verhinderten das. Dann übernahm Nordmazedonien die Führung (19:20, 13.), die DBB-Damen wirkten etwas verunsichert. Einzig Fiebich trug das deutsche Team in diesen Minuten defensiv und offensiv, die Partie blieb ganz eng (24:24, 16.). Die Würfe wollten auf beiden Seiten kaum fallen, auf dem Scoreboard tat sich wenig (25:27, 19.). 14 Ballverluste zur Pause waren einfach viel zu viele für das Hopkins-Team, das ganz schwache zwei Schlussminuten hinlegte (27:35).

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Entschlossener

Da musste sich jetzt einiges ändern im deutschen Spiel, um der Partie eine Wende zu geben. Und wieder ging Fiebich voran, unterstützt durch Degeon (35:31, 23.). Auch Gülich checkte punktemäßig ein, langsam sah es etwas besser aus für die ING-Korbjägerinnen. Wenn nur nicht die unerklärlichen Ballverluste gewesen wären. Gülich traf nach schöner Bewegung zum 37:39 (26.), die Ausstrahlung der Deutschen wirkte jetzt deutlich entschlossener. Das zeigte sich auch an der Rebound-Überlegenheit. Noch immer aber führten die Gastgeberinnen, da die DBB-Auswahl einige Chancen vergab, bis Sonja Greinacher ausglich und Fiebich mit einem Dreier die Führung für Deutschland zurückholte (44:41, 29.). Nordmazedonien konterte prompt und nach 30 Minuten war nichts entschieden (46:44).

DBB-Team setzt sich ab

Gülich erhöhte nach wenigen Sekunden des Schlussviertels, Fiebich war ebenfalls zur Stelle, Gülich noch einmal (52:44, 31.), Auszeit Nordmazedonien. Endlich schien sich das deutsche Spiel durchzusetzen. Brunckhorst warf ihr Team zweistellig in Front, aber der Gegner wehrte sich noch einmal. Wieder war es Brunckhorst, die mit einem Dreier für Ruhe sorgte (57:46, 35.). Der Dreier von Gülich und die Fastbreak-Punkte der überragenden Fiebich zum 62:46 sorgten bereits für die Vorentscheidung (37.). Davon erholte sich Nordmazedonien im weiteren Spielverlauf nicht mehr. Deutschland hatte ein 25:3-Viertel hingelegt.

„Sehr stolz auf mein Team“

Walt Hopkins: „Ich bin sehr stolz auf mein Team, wie es in der zweiten Halbzeit geantwortet hat. Jede Mannschaft in Europa ist zuhause stark. Wir wussten, dass Nordmazedonien mit Stolz spielen würde. Unsere Reaktion war ein Zeichen des tollen Charakters und der Stärke dieser Mannschaft. Wir haben keine Panik bekommen und unser Ding durchgezogen.“

Leonie Fiebich: „Es ist immer schwierig gegen vermeintlich schwächere Teams zu spielen, auf allen Positionen eigentlich. Wir haben unsere Optionen nicht direkt gefunden und in der Defense waren wir immer einen Schritt zu spät. In der Halbzeit haben wir uns gesagt, dass wir wieder zurück zu unserem Basketball finden und unsere Defense spielen müssen. Wir haben ein paar Anpassungen gemacht und den Ball viel besser bewegt. So konnten wir freie Würfe kreieren und mit Selbstbewusstsein treffen. Alles stand und fiel mit unserer Defense. Die Körpersprache und Energie waren in der zweiten Halbzeit ganz anders. Es ist natürlich sehr sehr cool, mit zwei Siegen aus diesem Fenster herauszugehen, wir sind alle sehr happy.“

Für Deutschland spielten:Romy Bär (Rheinland Lions, 9), Svenja Brunckhorst (Team Bundeswehr, 10), Ama Degbeon (BKG Prima Akademia/HUN, 9), Emma Eichmeyer (GiroLive Panthers Osnabrück, dnp), Leonie Fiebich (Casademont Zaragoza/ESP, 23/13 REB), Luisa Geiselsöder (La Roche Vendee/FRA, 1), Sonja Greinacher (Team Bundeswehr, 5), Marie Gülich (Valencia BC/ESP, 11), Alina Hartmann (Rutronik Stars Keltern, 3), Anna Lappenküper (Rheinland Lions, 0), Jessika Schiffer (Rider University/USA, 0), Laura Schinkel (GISA Lions MBC, 0).

Boxscore

Zur Original-Meldung des Deutschen Basketball Bundes