Chancenlos in Saarlouis

Eisvögel verlieren bei den Royals 75:60 (34:32)

Die tickende Zeitbombe ist also geplatzt. Die Saarlouis Royals, laut Tabelle Vorletzter der 1.DBBL, haben zugeschlagen und schickten die an diesem Abend chancenlosen Eisvögel mit einer krachenden Niederlage nachhause. Zackery explodierte (double double), Brown explodierte (double double und steals en masse), Richard explodierte (23 Punkte) und Andelova explodierte dann auch noch. Ganz schön viel Explosion. Was allerdings bei so viel Potenzial auch irgendwann einmal zu erwarten war…

Die Eisvögel haben hingegen das, was das Gegenteil eines Laufs ist. Seit Minute 10 im Auswärtsspiel in Heidelberg ist Sand im Getriebe. Wahrlich sind die Aufgaben gerade auch nicht leicht und das junge Team mit etlichen Studentinnen und Schülerinnen an Bord pendelt alle drei Tage durch die Republik. Das kostet Kraft. Heidelberg, Wasserburg, Saarlouis. Am Ende steht (aber immerhin) der knappe Sieg in Heidelberg. Schuster, bleib bei Deinen Leisten…

9 Offensivrebounds gaben die Eisvögel bereits im ersten Viertel an die Royals ab, bei denen Kellindra Zackery, beim Hinspiel noch Aissitenztrainerin, ihre typische energiegeladene Spielweise voll in die Waagschale warf. Und Trainer Vadopalas hatte sein Team (natürlich) auf die Freiburger Verteidigungstaktik vorbereitet. Zu allem Überfluss präsentierte sich Freiburgs Topscorerin Daneesha Provo mit einem Treffer bei 14 Versuchen von der Dreipunktelinie alles andere als treffsicher. Topscorerin der Eisvögel war mit 14 Punkten Dominique Toussaint.

Am Ende ging’s dann sogar um den direkten Vergleich. Nicht ganz unwesentlich, bei dem, was man von den Royals in der Rückrunde noch erwarten kann. Nachdem auch dieser (das Hinspiel ging mit 18 Punkten Vorsprung an den USC) fast schon dahin war (minus 21 in Minute 39), war es die nimmermüde, aufopferungsvoll kämpfende Sara Kranzhöfer, die mit 4 wichtigen (ihrer insgesamt 6) Punkten in der Schlussphase zumindest diese Wertung an die #birdgang gehen ließ. Respekt.

Apropos. Man darf ja wohl mal ein bißchen schlechter Verlierer sein… Die DBLO, das „Grundgesetz“ der Toyota Damenbasketball Bundesliga, regelt auch in ihrer neusten Fassung weiterhin in Paragraph 14 den Einsatz einer Mindestanzahl an deutschen Spielerinnen. Empfindliche Strafen warten bei Nichtbeachtung. Allein, Paragraph 14 ist der einzige Paragraph der gesamten Spielordnung, der nicht geahndet wird. Die Rutronik Stars Keltern haben es vorgemacht und mit Verweis auf europäisches Recht dem Paragraphen den Mittelfinger gezeigt. Schlimm genug. Dass im Existenzkampf einer Coronasaison nun andere Vereine nachziehen und die „Deutschenregelung“ in den Wind schießen, ist jedoch zu allermindest höchst bedauerlich. Und nicht fair. Daher schicken wir unseren Glückwunsch nach Saarlouis. Unseren Respekt nicht.

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Gegen Saarlouis spielten: Ouedraogo S., Toussaint 14, Nufer 2, Konstantinidou 2, Ouedraogo L., Kranzhöfer 6, Kapitza 5, Provo 13/1, Boensch 8, Mayer 10/2.