Bey knickt bei erneuter Pleite der Hurricanes um

Für die Hurricanes war es ein gebrauchtes Wochenende. Keine Punkte, dafür zwei Verletzte – so lautete die Bilanz für das Team von Christian Greve.

Rotenburg – Keine ganze Minute war gespielt, da nahm Christian Greve beim Stand von 0:2 direkt eine Auszeit. „Mir hat die Körperspannung gefehlt“, klärte der Coach der Avides Hurricanes später auf und meinte: „Wir sind danach ein bisschen mehr ins Spiel gekommen.“ Die Zweitliga-Basketballerinnen gingen zu Beginn des zweiten Viertels erstmals in Führung und behielten diese bis kurz vor Schluss bei. Doch letztlich drehte der TuS Lichterfelde die Partie und setzte sich mit 72:70 (61:61/26:29) in der Overtime durch. Für die Hurricanes war es nach dem 70:71 gegen den VfL Bochum die zweite Heimniederlage innerhalb von 44 Stunden.
Bitter zudem: Gleich zwei Spielerinnen verletzten sich und drohen längerfristig auszufallen. Gegen die Hauptstädterinnen knickte Ay´Anna Bey um, legte sich sofort auf den Boden der mit rund 200 Zuschauern gefüllten Pestalozzihalle und hielt sich den linken Knöchel. „Wir lassen die Stelle röntgen und warten auf einen MRT-Termin. Danach wissen wir mehr“, erklärte Greve. Bereits im Vorfeld der Partie hatte es eine Veränderung in seinem Kader gegeben. Andrea Baden brach sich im Spitzenspiel gegen Bochum am späten Freitagabend den Zeh. „Ich bin mit meinem Zeh gegen den Fuß der Gegenspielerin gekommen. Das war bereits in der vierten Minute“, verriet die 27-Jährige, die gegen Lichterfelde deshalb nur auf der Bank Platz nahm. „Ich darf jetzt sechs Wochen keinen Sport machen und kann erst danach wieder ins Training einsteigen.“ Für den Shooting Guard dürfte die Saison damit so gut wie gelaufen sein. Die Hauptrunde geht bis Ende März.
Von außen sah Baden zunächst einen verhaltenen Beginn ihrer Kolleginnen. Während bei den Gästen vor allem die starke Shomari Harris das Spiel an sich riss und ihre Mitspielerinnen in Szene setzte, fehlte den Pässen auf Shannon Ryan unter dem Korb bei den Hurricanes in den ersten sieben Minuten die Genauigkeit. Dann fand Leonie Rosemeyer die US-Amerikanerin gleich dreimal am Stück. Aus dem 6:16 wurde innerhalb von 50 Sekunden ein 13:16 (8.). Bis zur Pause drehten die Gastgeberinnen die Partie – 29:26. „In der Verteidigung haben wir es bis dahin schon gut gemacht. Dieses Selbstbewusstsein wollten wir in der zweiten Hälfte auf die Offense übertragen“, beschrieb Greve den Matchplan für die zweiten 20 Minuten. Dieser ging zunächst voll auf. Nach einem Sieben-Punkte-Lauf von Pia Mankertz und der mit einem Double-Double aufwartenden Hannah Pakulat war die Führung beim 36:26 (21.) erstmals zweistellig. „Nach dem dritten Viertel haben die Gegner auf Zonenverteidigung umgestellt. Damit haben wir uns schwergetan. Da waren wir teils zu statisch“, fand Baden. Ihr Trainer meinte: „Daran lag es nicht, dass wir wieder in Rückstand gehen. Wir waren darauf vorbereitet, haben aber das ganze Spiel über nicht immer die richtige Entscheidung getroffen.“ Baden fügte hinzu: „Wir haben von außen wieder nicht getroffen und den Weg zum Korb nicht gefunden.“ All das führte dazu, dass Lichterfelde herankam und die Hurricanes in die Overtime zwang. In der verloren die Gastgeberinnen erst Bey und kurz darauf die Partie. Auch im Rennen um Platz vier wird es immer enger. Nur ein Sieg steht die Greve-Fünf noch vor den Falcons Bad Homburg, die ihre Partie in Bochum gewannen.

(Denkmann, Rotenburger Kreiszeitung)