Berg- und Talfahrt endet mit Crash für die Hurricanes

Bis zur Pause deutete noch einiges auf einen Sieg der Hurricanes hin. Nach dem Seitenwechsel erlebten sie jedoch eine katastrophale zweite Halbzeit in Opladen.

Scheeßel – Zum Spitzenteam fehlt den Zweitliga-Basketballerinnen der Avides Hurricanes in dieser Saison einfach die Konstanz. „Die mentale Konstanz“, wie Coach Christian Greve einwarf. Das wurde einmal mehr beim Tabellenführer und selbsternannten Aufstiegsanwärter BBZ Opladen deutlich: Nach einer starken ersten Hälfte brach das Team in Halbzeit zwei völlig ein und kassierte eine 57:83 (34:30)-Pleite. Es war die höchste Punktspielniederlage seit mehr als zwei Jahren, seit dem 49:84 gegen die Rheinland Lions im Dezember 2020. Platz eins und zwei sind damit außer Reichweite, es gilt, den vierten Rang für die Play-offs zu sichern.
„Wir hätten es gerne enger gestaltet, aber in der zweiten Hälfte haben wir komplett unseren Rhythmus verloren. Wir dürfen uns da einfach von allen äußeren Einflüssen, die auf uns einprasseln, nicht so aus dem Konzept bringen lassen“, meinte Greve. Die Partie hatte dabei so gut begonnen für die Hurricanes, die nach einem Dreier von Pia Mankertz bereits mit 28:15 führten (14.), aber wie schon so oft in dieser Saison eine Berg- und Talfahrt erlebten. Greta Köger glich aus der Distanz zum 28:28 für Opladen aus (18.), ehe die Hurricanes erneut vorlegten – Shannon Ryan traf zum 34:28 (20.). „In der ersten Hälfte fand ich es schon richtig gut, wie wir den Ball bewegt haben und auch von der Präsenz her“, betonte Greve. Auch als Ay´Anna Bey kurz nach der Pause das 36:30 erzielte, deutete noch nichts darauf hin, dass die Hurricanes abstürzen und einen schmerzhaften Crash erleiden sollten. Viele Fehlversuche und Ballverluste prägten in der Folgezeit jedoch das Spiel der Gäste. Allein 17 Ballverluste sagen viel aus. Eine Zweier-Quote von nur 27 Prozent, lediglich drei Steals und nur 27 Rebounds zeigen ebenfalls, woran es haperte. „Wir konnten den Schalter nicht mehr umlegen, auch dadurch bedingt, dass wir deutlich zurückhaltender in der Defense agiert haben“, sagte Greve. „Wir haben unsere Stärken gar nicht mehr ausgespielt.“ So zog der Primus wieder vorbei und baute nun Stück für Stück den Vorsprung aus. Spätestens als Carlotta Ellenrieder Anfang des letzten Viertels zum 59:43 traf, war die Entscheidung gefallen. Ryan verkürzte zwar noch einmal auf 50:62 (34.), doch schnell enteilten die Leverkusenerinnen wieder, während für die Hurricanes der Abend erst um drei Uhr morgens mit der Rückkehr endete.

(Freese, Rotenburger Kreiszeitung)