Basketball-Play-offs: TKH-Luchse verlieren erstes Finale gegen Keltern

Hannover. Dara Taylors Dreier zum 51:55 brachte noch einmal ein Fünkchen Hoffnung. Doch es war schnell erloschen. Keltern blieb einfach zu cool für die TKH-Luchse im ersten Spiel der Finalserie um die deutsche Basketballmeisterschaft. Zwar war noch ein wenig Zeit, aber die Defensive der Gäste funktionierte bis zum Schluss. Die Rutronik Stars gewannen mit 57:51 im Birken-Dome und luchsten den Luchsen Spiel eins der Best-of-Five-Serie ab. Drei Siege sind nötig für den Titel. „Ein hartes Spiel“, schnaufte Laura Stockton unmittelbar nach der Schlusssirene. „Jetzt müssen wir daran arbeiten, dass es im zweiten Spiel besser wird.“

Vorm Anwurf lief im „Birken-Dome“ anlässlich des Titelkampfes die deutsche Nationalhymne. Die Spannung stieg – und entlud sich in einer starken Anfangsphase der Luchse. Hatten sie in der Halbfinalserie gegen Osnabrück zum Start beider Partien noch lethargischen Schlafwagen-Basketball gespielt, waren sie am Mittwochabend gleich voll da. Taylor begann direkt mit einem Dreier. Als Stockton auf 9:4 erhöhte, hatte der TKH nach vier Minuten schon mehr Punkte zusammen als im zweiten Spiel gegen Osnabrück nach zehn Minuten. Angel Rizor sorgte mit dem 16:6 für zehn Zähler Vorsprung. Kelterns Coach Goran Lojo hatte genug und nahm die erste Auszeit, um seinem Team zu helfen und die Energie der Luchse zu kappen.

Loho fand den richtigen Stecker. Kurz vor Viertelende bekamen die Gäste die Kurve. Adrienne Webb verkürzte mit der Sirene auf 11:20. Dabei hatten für die Blitzaktion nur noch 0,1 Sekunden auf der Uhr gestanden. Zu Beginn des zweiten Abschnitts legte Keltern mit einem Dreier zum 14:20 nach. Die Stars waren in Hannover angekommen. Der TKH hielt sich mit Einzelaktionen über Wasser. Als nichts mehr ging, netzte Taylor eben einen Dreier ein (29:21). Die Luchse zur Pause (33:27) mit der besseren Wurfquote und mit mehr Rebounds, allerdings auch mit acht Ballverlusten. Der TKH gefühlt überlegen, aber nicht konsequent genug.

Und weil sich die Nachlässigkeit nach dem Wechsel fortsetzte, war Keltern plötzlich mit 32:33 dran. Stockton schoss gegen die Brettkante, die groß gewachsene Kapitänin Sam Roscoe ließ sich schon das zweite Mal beim Dreierversuch blocken. Es brauchte fast vier Minuten, bis Hannover die ersten Punkte des Viertels erzielte. Rizor traf von der Freiwurflinie. Aus dem Feld klappte nichts, selbst die einfachsten Korbleger kullerten nicht durch den Ring. Das Raunen der Zuschauer nahm in Anzahl und Lautstärke zu. Die Zonenverteidigung der Gäste zeigte erhebliche Wirkung. Und Hannover fand bis zum Ende kein Mittel dagegen.

Alexandria Kiss-Rusk erzielte mit dem 36:35 die erste Führung für Keltern. Das Spiel glitt den Luchsen aus den Händen. Erst 80 Sekunden vor dem Viertelende traf Hannover das erste Mal aus dem Feld. Es blieb trotzdem mit gerade mal fünf Pünktchen das schlechteste Viertel der Saison. Zum schlechtesten Zeitpunkt. Mit 38:43 gingen die Luchse in den Schlussabschnitt. Roscoe flutschten weiter die Bälle aus der Hand. Ein 6:0-Lauf zum 44:47 brachte Hannover zwar in Schlagdistanz. Doch Keltern wackelte nicht. Die Stars nahmen die großen Spielerinnen Roscoe und Rizor komplett aus dem Spiel. Obendrein bekam Rizor bei einem Rebound einen Schlag auf die linke Hand. „Ich hoffe, dass nichts gebrochen ist“, so Rizor. Heute soll die Diagnose folgen.

Spiel zwei findet am Samstag (18 Uhr) in Keltern statt. Am kommenden Dienstag (25. April) hat der TKH um 19 Uhr wieder Heimrecht.

TKH-Punkte: Taylor 15, Stockton 11, Rizor 10, Brabencova 5, Roscoe 4, Jongeling 2, Gustafsson 2, Schaake 2.

Simon Lange, Neue Presse