Avides Hurricanes peilen Play-offs an

Rotenburg – Es könnte eine Aufgabe aus dem Mathebuch, Kapitel Wahrscheinlichkeitsrechnung, sein, würde es nicht so viele Wenns und Abers geben. Wie groß ist die Chance, dass die Zweitliga-Basketballerinnen der Avides Hurricanes einen der vier Play-off-Plätze erreichen? Mit der Heimpartie gegen die TG Neuss (Samstag, 18.30 Uhr/Pestalozzihalle) läutet das Team von Coach Christian Greve die heiße Phase ein. Realistisch betrachtet kämpfen fünf Teams um die begehrten ersten vier Plätze – Zeit für Rechenspielchen.

Saidi beendet Auszeit und ist gegen Neuss zurück

Zusätzliche Motivation ziehen die Zweitliga-Basketballerinnen der Avides Hurricanes aus dem Hinspiel: Weil sie dieses bei der TG Neuss mit 67:71 verloren hatten, wollen sie den Fauxpas am Samstag (18.30 Uhr in Rotenburg) „auf jeden Fall“ geradebiegen, betont Coach Christian Greve.

Dass das auch ohne Kapitänin Pia Mankertz, deren Einsatz aufgrund einer Sprunggelenksverletzung noch fraglich ist, machbar scheint, hat das Team jüngst beim VfL Bochum (87:53) demonstriert. „Es zeigt, dass wir als Team stark sind und so etwas wegstecken können“, sagt Greve. Zumal Neuss nach einem Umbruch und aufgrund personeller Probleme nicht die Klasse vergangener Jahre hat. Das sollten die Hurricanes ausnutzen. „Wir sind das beste Offenseteam der Liga“, verweist Greve auf die Statistik. Wieder dabei sind Andrea Baden, Sophie von Ass und Muska Saidi nach ihrer studiumsbedingten Auszeit.

Ausgangslage

Selten lagen die ersten Fünf so dicht beieinander wie in dieser Saison. „Es ist unfassbar eng“, findet Hurricanes-Coach Christian Greve. Alba Berlin und das BBZ Opladen (beide 28 Punkte/17 Spiele) führen vor den ChemCats Chemnitz (28 Punkte/18 Spiele), den Hurricanes (24 Punkte/16 Spiele) und Eintracht Braunschweig (22 Punkte/15 Spiele). Allerdings ergibt sich durch die unterschiedliche Anzahl an Nachholspielen ein diffuses Bild. Die Hurricanes haben neben ihren vier Partien noch die Nachholspiele bei den Bender Baskets Grünberg und gegen Berlin – und es gestaltet sich schwierig, auf einen Nenner zu kommen. „Wir haben Alba mittlerweile den vierten Termin vorgeschlagen – drei haben sie bisher abgelehnt“, erzählt Utz Bührmann, zuständiges Vorstandsmitglied.

Spitzenreiter Berlin hat dabei das schwerste Programm und muss noch gegen alle direkten Konkurrenten spielen, Opladen gegen alle außer den Hurricanes. Die wiederum haben die direkten Vergleiche gegen Opladen und Chemnitz verloren – ein Malus bei Punktgleichheit. Kurios: Wären die Hurricanes im Rückspiel in Chemnitz nicht in der Verlängerung mit 72:80 unterlegen gewesen, sondern in der regulären Spielzeit nur mit 65:68 (Andrea Baden glich noch per Dreier aus), hätten sie den direkten Vergleich gewonnen.

 Einfachste Lösung

Gewinnen die Hurricanes alle sechs Spiele, sind sie sicher in den Play-offs. Angesichts der Konstellationen sollte selbst eine Niederlage drin sein. Die aber möglichst nicht am 12. März gegen Braunschweig. „Das wird das Schlüsselspiel“, denkt Greve an den direkten Vergleich. „Gewinnen wir, wird es für sie schwer, uns noch einzuholen.“

Komplizierte Lösung

Da die Play-offs am 26. März starten, muss die Hauptrunde bis 20. März abgeschlossen, sein. Sollten nicht alle Spiele nachgeholt werden können, würde die Hauptrunde abgebrochen und die Platzierung anhand der Quotientenregelung ermittelt werden, hat die Geschäftsführung der Damen-Basketball-Bundesligen mitgeteilt. Dann könnte es eng im Vergleich mit Braunschweig werden. Bührmann: „Wir wollen keine Rechenspielchen, wir wollen das Spiel gegen Braunschweig gewinnen.“

Blick voraus

In den Play-offs kommt es in der ersten Runde zum Überkreuzvergleich mit der Süd-Staffel. Heißt: Erster gegen Vierter, Zweiter gegen Dritter. Bührmann geht von Platz vier der Hurricanes aus, womit sie ziemlich sicher auf den souveränen Süd-Tabellenführer Falcons Bad Homburg, dem Team der gebürtigen Rotenburgerin Franziska Worthmann, treffen würden. „Das wäre die kürzeste Fahrt, die wir haben können“, wäre es Bührmann sogar recht.

Corona-Lockerungen ‒ Hurricanes bleiben bei 2G-plus-Regelung

Die neue, seit Donnerstag geltende Corona-Verordnung bringt auch Lockerungen für den Sport mit sich. Auf Sportanlagen und in Sporthallen gilt für die Beteiligten nunmehr die 3G-Regelung, ab 4. März sollen auch diese Beschränkungen aufgehoben werden. Drinnen ist das Tragen von FFP2-Masken außer beim Sporttreiben und im Sitzen weiter vorgeschrieben. Für Veranstaltungen mit bis zu 2 000 Zuschauer gilt für Besucher im Innen- und Außenbereich nun die 2G-Regelung, das heißt, sie müssen nicht mehr geboostert oder getestet sein. Hinzu kommt drinnen die Maskenpflicht bis zum Sitzplatz. Ab 4. März wird in den 3G-Modus gewechselt.

Die Zweitliga-Basketballerinnen der Avides Hurricanes halten derweil für Zuschauer an der bisherigen 2G-plus-Regel und der Maskenpflicht auch am Sitzplatz fest. Darauf verweist Utz Bührmann, Vorstandsmitglied und Hygienebeauftragter. „Weil wir es nach wie vor für eine sinnvolle Regelung halten und verantwortungsbewusst sind“, erklärt er. Von der Lockerung für die Sportler ist das Team nicht betroffen. Bührmann: „Bei uns sind eh alle durchgeimpft, das hat keinen Einfluss aufs Team.“

(Freese, Rotenburger Kreiszeitung)