Außerplanmäßiger Doppelspieltag – Spendenaktion für Erdbebenopfer
Den VfL VIACTIV AstroLadies Bochum steht nach der Länderspielpause direkt das Gegenteil eines freien Wochenendes bevor – zwei Partien innerhalb von 48 Stunden. Am Freitag reisen die Bochumerinnen zu den AVIDES Hurricanes nach Rotenburg, am Sonntag empfangen sie die Falcons aus Bad Homburg. Der Termin für das Auswärtsspiel am Freitag wurde dabei erst vor kurzem terminiert. Grund dafür ist die Qualifikation der Bochumerinnen für das DBBL Pokal Top Four. Dieses findet am 18. Und 19. März 2023 statt. Das Auswärtsspiel in Rotenburg war ursprünglich für jenen 18. März angesetzt. „Es hätte einen schlechteren Ersatztermin geben können als einen Freitagabend, glücklich ist die Situation aber selbstverständlich nicht,“ so Headcoach Teresa Schielke. Das Auswärtsspiel in Rotenburg ist eines der wichtigsten in der Rückrunde. Die Niedersachsen stehen auf dem vierten Tabellenplatz und sind somit der direkte Verfolger der VIACTIV AstroLadies. Das Hinspiel verloren die Bochumerinnen knapp nach Verlängerung in heimischer Halle. „Abgesehen von zwei Spielerinnen sind alle berufstätig, studieren oder gehen zur Schule, da ist so ein ungeplantes Auswärtsspiel unter der Woche natürlich mehr als ungünstig. Die zusätzliche Doppelbelastung an diesem Wochenende für beide Teams kommt noch dazu.“
Unabhängig vom persönlichen Schicksal der VIACTIV AstroLadies ist die Planung des Rahmenterminplans seitens der DBBL mehr als fragwürdig. Die Verantwortlichen des Vereins haben dafür kein Verständnis: „Wir sind als Zweitligist für das Top Four qualifiziert und haben dadurch für unseren Ligabetrieb einen Nachteil – das kann nicht sein. Wenn man einen Pokalwettbewerb mit Beteiligung der ersten und zweiten Liga ausrichtet, muss man auch damit rechnen, dass sich ein Zweitligateam qualifizieren kann, egal wie gering die Wahrscheinlichkeit ist. 2019 hat es Osnabrück ebenfalls als Zweitligist in die Finalrunde des Pokals geschafft. Abgesehen vom sportlichen Aspekt muss man sich aber auch fragen, ob die Liga sich bewusst ist, wer die Zielgruppe dieses Events sein soll. Alle anderen Teams aus den beiden Zweitligastaffeln haben einen regulären Spieltag und somit nicht die Möglichkeit nach Osnabrück zu reisen, um das Finalturnier zu besuchen. Das betrifft nicht nur die Spielerinnen, sondern auch Trainer/innen, Staff und Zuschauer/innen aus den beiden Ligen.“
Neben dem Ärger der Verantwortlichen sind die Spielerinnen darauf fokussiert sich sportlich auf die kommenden beiden Aufgaben vorzubereiten. Zwei Niederlagen gegen Chemnitz und Opladen und drei Siegen stehen auf dem Rückrundenkonto der Hurricanes. Auf allen Positionen haben die Niedersachsen starke Personalien. Als Point Guard Pia Mankertz (11.4 PPG, 2.6 APG), auf dem Flügel Leonie Rosemeyer (8.9 PPG) und Ay’Annna Bey (10.8 PPG, 33,9% Dreierquote) und Shannon Ryan (17.1 PPG, 11.9 RPG) auf dem Center. Das Team von Teresa Schielke will den Schwung aus den letzten Spielen mitnehmen. „Wir konnten alle am freien Wochenende etwas Energie tanken, nun können wir uns mit voller Power in der Trainingswoche vorbereiten.“
Keine 48 Stunden später empfangen die VIACTIV AstroLadies dann die Falcons in Bad Homburg in der Rundsporthalle. Die Hessen stehen mit einer ausgeglichenen Bilanz von acht Siegen und acht Niederlagen auf dem sechsten Tabellenplatz. In der Rückrunde konnten sie sich bislang lediglich gegen die Kellerkinder aus Neuss und Marburg erfolgreich durchsetzen. Die Säulen der Falcons bildet das Trio Christina Krick (10.5 PPG), Kristina Puljozovic (14.2 PPG, 11.7 RPG) und Gergana Georgieva (12.9 PPG, 9.1 RPG). „Aus dem Hinspiel wissen wir, dass Homburg nicht zu unterschätzen ist. Die Mannschaft ist ein sehr bissiger Gegner. Gerade auf den großen Positionen können sie einem das Leben schwer machen. Auch darauf werden wir uns dementsprechend einstellen,“ so Schielke.
Für das Heimspiel haben sich die VIACTIV AstroLadies etwas Besonderes überlegt. Alle Einnahmen aus Eintritt und Catering werden an „Aktion Deutschland hilft“ zugunsten der Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien gespendet. Zusätzlich wird eine Spendenbox aufgestellt. Sprungball ist am Sonntag, 19.02.2023 um 17 Uhr in der Rundsporthalle.