Aufholjagd wurde nicht belohnt

Nach den knappen Niederlagen in den ersten beiden Saisonspielen peilten die VIACTIV-AstroLadies Bochum optimistisch den ersten Sieg der laufenden 2. Toyota DBBL-Nord an. Mit den TG Neuss Tigers empfang man einen Gegner, der ebenfalls zwei enge Spiele zum Saisonauftakt hatte. Jedoch konnten die Tigers der letzte Spiel gegen USV VIMODROM Baskets Jena zu ihren Gunsten entscheiden. Alles sprach für eine umkämpfte Partie, die den knapp 120 Zuschauer:innen der Rundsporthalle auch geboten wurde.

Das Spiel begann sehr ansehnlich für die VIACTIV-AstroLadies. So hatte Coach Michael Minnerop allen Grund zur Freude als Kimberly Pohlmann nach Gewinn des Tipp-Offs das Spiel mit einem erfolgreichen Dreipunktewurf einleitete. Doch die Freude sollte nur kurz weilen. Eine unstruktuierte Offensive sowie leichtsinnige Ballverluste luden die Gäste zu leichten Punkten ein, sodass es nach kurzer Zeit 3:20 für die Tigers stand. Nach einer Auszeit in der 8. fingen sich die Ladies wieder und konnten ihre schnelle Spielweise in erfolgreiche Fastbreak-Punkte verwandeln. Diese läuteten dann immerhin einen 7:0 Lauf zu Gunsten der Bochumerinnen ein, sodass man zur Viertelpause auf 12:20 verkürzen konnte.

Das zweite Viertel wurde durchaus offener gestaltet, sodass sich eine auch körperlich hart umkämpfte Partie entwickelte. Dabei gelang es Neuss wesentlich besser von der Freiwurflinie erfolgreich zu Punkten. Das frühe Erreichen der Teamfoulgrenze bremste die Bochumerinnen etwas in ihrer Aufholjagd aus, sodass es mit einem Defizit von zehn Punkten (28:28) in die Halbzeitpause ging.

Im dritten Viertel erhöhten die VIACTIV-AstroLaides die Intensität in der Verteidigung enorm, wovon auch das Offensivspiel profitierte und man immer Näher an den Ausgleich herankam. Gerade Lisa Kullik und Lucie Friedrich konnten das Punktekonto erhöhen, häufig nach zweiten Wurfchancen, die von der souveränen Rebound-Leistung von Leonie Bleker erarbeitet wurden. Am Ende des dritten Viertels dann die Wende, als Lisa Kullik beim Dreipunktewurf gefoult wurde und alle drei Freiwürfe zur ersten Führung seit Spielstart verwandeln konnte (47:46).

Spätestens ab diesem Zeitpunkt wurde dem Publikum der Krimi geboten, der vor dem Spiel erwartet wurde. Mehrmals sollte die Führung noch wechseln. Dabei schafften es die Bochumerinnen nicht, sich mit mehr als drei Punkten Vorsprung von Neuss abszusetzen. Auch zu diesem Zeitpunkt stellte die hohe Foulbelastung auf beiden Seiten einen zusätzlichen Druckfaktor dar. Am Ende des Spiels sollten insgesamt fünf Spielerinnen (2 Bochum, 3 Neuss) das Spielfeld frühzeitig mit 5 persönlichen Fouls verlassen. Profitieren konnten davon am meisten die TG Neuss Tigers, die in der Crunchtime die Nerven an der Freiwurflinie behielten (5/6). In der 34. Minute führten wiederrum mehrere Ballverluste leider dazu, dass sich Neuss erneut absetzen konnte. Auch ein erfolgreicher Dreipunktewurf der AstroLadies wenige Sekunden vor Schluss sollte nur noch Ergebniskorrektur sein, sodass man sich am Ende mit 64:69 erneut denkbar knapp einem Gegner auf Augenhöhe geschlagen geben musste.

Auf die ersten Bundesligapunkte muss das Team von Michael Minnerop und Nils Trautmann nun leider weiterhin warten. Am kommenden Wochenende machen sich die Ruhrpottler auf den Weg in die Hauptstadt zu ALBA Berlin, um die ersten Punkte mitzunehmen.

Es spielten: Bleker, L.; Behr, C.; Ehlert, M.; Franze, K.; Morsbach, E.; Friedrich, L.; Thomas, C.; Pohlmann, K.; Kullik, L.; Barroso-Perez, L. und Rath, J.

64:69 (12:20; 16:18; 19:8; 17:23)