Aufholjagd kommt zu spät

(grm). Die Bender Baskets Grünberg haben im Playoff-Rennen in der 2. Damen-Basketball-Bundesliga Nord einen Rückschlag erlitten. Beim TuS Lichterfelde, gegen den sie das Hinspiel mit 72:70 gewonnen hatten, unterlagen sie knapp mit 73:76 (34:36), sodass auch der direkte Vergleich an die Gastgeberinnen geht. »Das Spiel hat wieder einmal gezeigt, wie eng und ausgeglichen diese Liga ist.

Dennoch ist es eine ärgerliche Niederlage, bei der wir uns selbst geschlagen haben«, zeigte sich Baskets-Coach René Spandauw frustriert und führte weiter aus: »Die Hauptursache dafür ist sicherlich die Wurfquote. Wenn du so viele Chancen hast, dann musst du die auch nutzen!«

Dabei hatte das Spiel aus Sicht der Baskets positiv begonnen: Isabell Meinhart per Drei-Punkt-Spiel, Cora Horvath und erneut Meinhart stellten auf 7:2 (4.). Lichterfelde konterte jedoch mit einem 6:0-Lauf binnen einer Minute (8:7, 5.). In der Folge entwickelte sich eine flotte Begegnung mit mehreren Führungswechseln (12:13, 8.). Nachdem sich beide Teams einige Fehlwürfe geleistet hatten, traf Nina Horvath kurz vor dem Ende des Viertels zum 18:17 für ihre Farben. Die Gastgeberinnen starteten mit drei Wechseln und einem 5:0-Lauf in den nächsten Abschnitt (22:18, 11.). Nach Carlice Poelstras Ausgleich zum 24:24 bot sich jedoch dasselbe Bild wie im ersten Viertel: Mal führte Lichterfelde mit zwei Punkten, mal die Baskets (32:34, 28.). Die Gastgeberinnen hatten schließlich das bessere Ende für sich: Shomari Harris und Magdalena Landwehr, die mit 19 und 15 Punkten die Topscorerinnen ihres Teams waren, stellten auf 36:34. Lotte Seegräber versuchte es noch einmal aus der Distanz, doch ihr Wurf landete nicht im Korb.

Auch nach der Pause taten sich die Grünbergerinnen in der Offense schwer und hatten zunächst Glück, dass es Lichterfelde genauso ging. Dann markierte Katharina Haddar jedoch sieben Punkte binnen kurzer Zeit, denen Harris und Helen Spaine noch jeweils einen Dreier zum 49:38 (25.) folgen ließen. Olivia Nash und Nina Horvath hielten Grünberg im Spiel, doch die starke Haddar (15 Punkte) konterte erneut (56:47, 30.). Dieser Negativtrend setzte sich auch zu Beginn des Schlussviertels fort: Die TuS-Damen agierten effizienter, trafen im Gegensatz zu den Baskets auch von außen und führten nach 35 Minuten klar mit 70:53.

Spandauw nahm folgerichtig eine Auszeit und stellte von Manndeckung auf eine Zonen-Defense um: »Eigentlich ist das komplett gegen meine Philosophie, aber es ging nicht anders!« In der Folge verteidigten die Baskets nicht nur besser, sondern trafen nun ihre eigenen Würfe und reduzierten den Rückstand immer weiter. Beim Stand von 68:70 unterlief Olivia Nash jedoch ein folgenschwerer Fehler: Ihr Passversuch zu Nina Horvath landete bei Helen Spaine, die ihrerseits gefoult wurde und die zwei Freiwürfe sicher verwandelte (72:68, 39.). Dennoch zeigte sich einmal mehr der große Kampfgeist der Gallusstädterinnen: Lotte Seegräber versenkte einen Dreier zum 73:74. Auf der Gegenseite wurde Harris an die Freiwurflinie geschickt, aber verwandelte beide Versuche. Cora Horvaths Dreier, der die Verlängerung bedeutet hätte, fand nicht sein Ziel. »Wir haben mit Herz diesen Rückstand aufgeholt und dafür verdient die Mannschaft ein Riesenlob. Dennoch haben wir es selbst vergeigt«, ärgerte sich Spandauw über die Niederlage. – Grünberg: Meinhart (16 Punkte, 1 Dreier), Cora Horvath (11), Nina Horvath (10), Herzberger (2), Poelstra (15), Weinand (2), Seegräber (6/1), Nash (11, 16 Rebounds).

Quelle: Gießener Allgemeine/ Marcel Grün