Aufatmen und Freude in der ESA

VON FRANZISKA SEIFERT

„We can do it!“ hieß es in unserem Vorbericht. Den Reset-Knopf wollten die GISA LIONS SV Halle zwischen der Pokalniederlage am Mittwoch und dem 6. Ligaspiel am Samstag finden, ihn drücken und einfach als Sieger vom Parkett gehen. Einfach war es erwarteter Weise gegen die XCYDE Angels aus Nördlingen nicht, aber es ist gelungen. „We did it!“ – Am 7. Spieltag der Toyota DBBL konnten sich die Löwinnen mit 71:59 zum ersten Saisonsieg durchbeißen und ließen ihrer Erleichterung und Freude über diesen Sieg nach intensiven 40 Minuten freien Lauf.

Das Spiel startete relativ ausgeglichen. Nach fünf Minuten stand es 8:8 bevor Candice White mit fünf Punkten in Folge einen kleinen Lauf der Löwinnen einläutete, der im 19:11 zur Viertelpause endete. In dieser Phase war auch erstmals Stylioni „Stella“ Fouraki auf dem Spielfeld. Die Neuverpflichtung fügte sich nach nur einer Trainingseinheit mit ihrem neuen Team schon recht gut in die Spielsysteme ein. Zu Beginn des zweiten Viertels verspielten die Gastgeberinnen jedoch ihren Vorsprung binnen 3 bis 4 Minuten. Den Gästen gelang angetrieben von ihrer Topscorerin Anneke Schlüter ein 11:0 Lauf. Die stark aufspielende Flügelspielerin machte 12 ihrer 23 Punkte im 2. Viertel. Den Helfern und Organisatoren der GISA LIONS, die in der Halle waren, wurde beim Stand von 19:22 also etwas flau im Magen. Waren es doch in den letzten Wochen häufig die schwachen zweiten 10 Minuten, die als eine Ursache für die spätere Niederlage ihrer Mannschaft auszumachen war. Doch in Teamarbeit wühlten sich die Löwinnen aus dem Tal und fanden ihr Spiel rechtzeitig wieder. Eine wichtige Akteurin war dabei Darian Huff. Die Nummer 2 im Trikot der GISA LIONS zog energisch zum Korb, verwandelte auch von außen und gab ihrem Team damit wichtiges Selbstvertrauen zurück. Mit einem knappen Vorsprung von 35:32 ging es in die Halbzeitpause. Die Hallenserinnen kamen frisch und energisch aus der Kabine. Eilidh Simpson und Laura Schinkel organisierten das Spiel und der Ball lief gut. Immer wieder konnten die Schützinnen Duff und White an diesem Abend gut in Position gebracht werden und die Würfe fielen. Auch unter den Körben ackerte die Centerriege um jeden Rebound und die Verteidigung stand solide. Dadurch konnten die Gegnerinnen auf Distanz gehalten werden. Beim Stand vom 52:44 starteten die letzten entscheidenden 10 Spielminuten. Die ersten beiden Zähler gelangen White zum 54:44, aber danach stockte das Spiel der Löwinnen vor allem, weil die Nördlingerinnen ihre Intensität in der Defense erhöhten. Durch die daraus resultierenden Fastbreak-Punkte und gute Aktionen zum Korb verkürzten die Gäste auf 56:52 und bei knapp vier Minuten vor Ende der Partie deutete sich eine spannende Crunchtime an. Aber an diesem Abend wollten die GISA LIONS einfach keine Zitterpartie, auch von zwei Auszeiten der Angels ließen sie sich nicht aus dem Konzept bringen, spielten diszipliniert und kämpften bis endlich die Uhr auf Null stand und das Score-Board mit 71:59 den solange ersehnten Sieg in Stein meißelte. Danach hörte man es nur noch jubeln und die Anspannung der letzten Wochen löste sich in Emotionen auf. Auch Trainergespann Peter Kortmann und Sandra Rosanke sah man die Erleichterung und die Freude über den Erfolg an. Nach diesem Sieg gibt es Zuversicht, die in den kommenden Wochen in weitere Punkte auf dem Weg in Richtung Klassenerhalt umgewandelt werden soll – frei nach dem Motto „Weiter immer weiter“.

 

Eine kleine Anmerkung noch am Rande. Das Ergebnis hätte deutlich höher ausfallen können, ließen doch beide Teams ungewöhnlich viele Freiwurfchancen aus. Den GISA LIONS gelangen nur 15/27 (56 %) und auch die Angels hatten mit nur 8/19 (42%) eine magere Ausbeute.

 

GISA LIONS SV Halle: Huff (18 Punkte/ 3 Dreier/2 Rebounds), White (15/2/1), Simpson (13/1/7, 5 Assists), Kasparkova (10/-/4), Kreuter (6/-/1), Fouraki (3/-/2), Grudzien (2/-/6), Kleine-Beek (2/-/-), L. Schinkel (1/-/3, 6 Assists), Nash (1/-/2), J. Schinkel, Oswald, Stawinska