Am Schluss fehlte die Kraft

TK Hannover : XCYDE Angels Nördlingen 78:67 (18:22; 37:43, 59:57, 78:67)

thla. Über sechs Stunden mussten die XCYDE Angels aus Nördlingen fahren, wollten sie im fernen Hannover endlich wieder zurück in die Erfolgsspur finden. In einer intensiv geführten Partie schafften es die Kraterbasketballerinnen jedoch erneut nicht, ihr vorhandenes Potenzial abzurufen und verloren letztendlich mit 78:67 zu hoch, aber auch nicht unverdient.

Beide Teams spielten eine englische Woche und konnten nicht in Bestbesetzung antreten. Während bei den Angels Nani Ilmberger, Amenze Obanor und Laura Geiselsöder verletzungsbedingt nicht eingesetzt werden konnten, traf die TK Hannover der Ausfall ihrer besten Schützin, Aliaksandra Tarasava genauso hart. Aber auch sie hätte wenig gegen das Nördlinger Duo Respect Leaphart / Tori Waldner ausrichten können, die sich, bestens von ihren Mitspielerinnen eingesetzt, 18 der ersten 22 Punkte im ersten Viertel teilten. Hoher Verteidigungsdruck und auch die Bereitschaft, in Regionen auf dem Feld zu gehen, wo es körperlich weh tut, hielten die TK Hannover immer auf Abstand und letztendlich auf 18 Punkten. Hinzu kam, daß Coach Anthony Imreh mit Mona Berlitz und Steffi Sachnovski die Nachwuchsspielerinnen einsetzen und damit seinen Schlüsselspielerinnen Luft verschaffen konnte.

Das zweite Viertel begann ähnlich stark für die Rieserinnen wie sie das erste beendet hatten. Wunderschönes High-Low- Spiel entweder auf Leaphart oder Waldner oder aber eingestreute Dreier von Maggy Meynadier oder Anneke Schlüter ließen über kleine Schwächephasen und leichte Ballverluste der Angels hinwegsehen. Doch diese Phasen sollten sich letztendlich rächen. Die Turnschwestern wollten an diesem Tag einfach nicht verlieren und blieben immer wieder in Schlagdistanz. Die Kraterbasketballerinnen, ob durch die lange Anfahrt kräftemässig immer mehr abbauend oder durch fehlendes Selbstvertrauen, ließen sich zunehmend die Butter vom Brot nehmen.

Zwar begann das dritte Viertel mit zwei Punkten von Leaphart nach einem tollen Zusammenspiel aller Nördlinger Feldspielerinnen. Dann aber startete Hannover einen 11:2 – Lauf und ging in der 23.min mit 48:45 in Führung. Zu diesem Zeitpunkt wollten sich die Angels das Spiel noch nicht aus der Hand nehmen lassen, verkürzten mit ihren letzten beiden Punkten in diesem Spiel von Leaphart auf 48:47 und gingen mit einem Steal von Mona Berlitz in der 29.Min noch einmal in Führung. Schlussendlich fanden die Gäste aber kein Mittel gegen die Pressverteidigung der Niedersachsen. Vor dem letzten Viertel war aber beim Stand von 59:57 noch immer alles möglich für die Rieserinnen.

Die Nördlingerinnen versuchten es im vierten Viertel mit wechselnder Zonen- und Mannverteidigung, konnten aber einen erneuten Lauf (9:3) der Gastgeberinnen nicht verhindern und gerieten mehr und mehr in Rückstand. Lediglich Kapitänin Maggy Meynadier und Laken James gaben sich noch nicht ihrem Schicksal hin und versuchten das Spiel zu drehen. Insgesamt 26 Punkte fing man sich durch Ballverluste (20) ein. Erneut verlor man die Reboundstatistik deutlich (44:30). Während man das Inside-Spiel deutlich beherrschte (42 Punkte gegenüber 22 Punkte bei Hannover), zeigte man von außen, insbesondere in der zweiten Hälfte, zu wenig, war zu leicht ausrechenbar und nicht präsent. Was in der ersten Halbzeit in Form des Inside-Spiels noch wunderbar anzuschauen war, fand in der zweiten Spielhälfte gar nicht mehr statt. Es wird höchste Zeit, daß sich die XCYDE Angels auf ihre Stärken besinnen und aus dem Corona-Loch herauskommen, denn schon am Mittwoch geht es mit den englischen Wochen weiter, wenn die SNP Bas Cats aus Heidelberg in der Hermann-Keßler antreten und man am Samstag zu den Eisvögeln nach Freiburg muss.

Es spielten:

Selma Yesilova(n.e.), Mona Berlitz(2), Magaly Meynadier(11/1 Dreier), Levke Brodersen (1), Steffi Sachnovski, Anneke Schlüter(8/2), Respect Leaphart (21) Victoria Waldner (15).

Bei TK Hannover waren am erfolgreichsten:

Mia Masic (18/2 Dreier), Finja Schaake (17/3) und Hannah Brown (15/1).