Achter-Aufgebot inklusive sechs WNBL-Spielerinnen verpasst am Ende nur knapp den Sieg

Nur Lisa Bonacker, Noreen und Nadja Stöckle hatten in der Hinrunde beim Sieg gegen die SG Weiterstadt auf dem Feld gestanden, alle anderen hatten damals noch von der Bank aus zugeschaut oder waren noch gar nicht im Kader. Umso beachtlicher, was das Team aus sich herausholte.

Vom Start weg und lange Zeit dominierten die acht verbliebenen BSG Basket Ladies auf sogar das Spiel gegen die SG Weiterstadt. Die Hausherrinnen liegen zwar auf dem letzten Tabellenplatz, besiegten aber jüngst das Top-Team aus dem Tabellenoberhaus, die Rhein-Main Baskets. Die Ladies waren also gewarnt und legten in Person von Noreen Stöckle los wie die Feuerwehr. Die mit einem am Ende fantastischen Effektivitätswert von 47 herausragende Lisa Bonacker erhöhte per And-one bis auf 0:9, ehe Chiara Gießelbach aus der Distanz ein Lebenszeichen der Gastgeberinnen sendete. Die genommene Auszeit wirkte und Carolin Schmidt brachte Weiterstadt heran. Erneut Lisa Bonacker antwortete und Janne Hilgenfeld beendete das erste Viertel per And-one (10:15).

Das zweite Viertel startete eine der jüngsten, Lola Stamenkovic, mit ihren ersten beiden Zweitligapunkten, Kollegin Janne Hilgenfeld streute ihren persönlichen 5:0 Lauf ein und assistierte anschließend noch Nadja Stöckle zum erfolgreichen Dreier und damit einem 11-Punkte-Vorsprung. Weiterstadt zündete jetzt ein Dreierfeuerwerk. Hanna Risinger und Noreen Stöckle löschten beendeten dies und das Viertel beim Stand von 24:33.

Auch nach der Pause kamen die Ladies mit Power wieder aufs Feld und wer sonst als Lisa Bonacker war als erste erfolgreich. Unterstützt wurde sie von zweimal Noreen per Dreier auf Zuspiel von Schwester Nadja. Nur kurz nach ihrer Einwechslung traf Lilith Maitra ebenfalls aus der Distanz und machte so Mitte des Viertels die größte Führung in diesem Spiel, das 31:49 perfekt. Dann brach der Court unter den Füßen der jungen Ludwigsburgerinnen regelrecht ein. Über acht unendlich lange Minuten hinweg und bis hinein ins vierte Viertel konnten sie keinen Korb mehr erzielen. Die Weiterstädterinnen entrissen ihnen den Ball eins ums andere Mal und pirschten sich heran.

Beim Spielstand von nur noch 45:49 für Ludwigsburg begann das Schlussviertel und ging doch weiter, als hätte es keine Unterbrechung gegeben. Den Ballverlusten folgten Weiterstädter Punkte bis hin zum Führungswechsel, der einem Knuff in die Magengegend glich. Es war Lilith Maitra, die die Ludwigsburger Durststrecke beendete, nachdem Lisa Bonacker endlich ihrerseits den Ball aus den Händen der Gastgeberinnen eroberte. Es entwickelte sich ein Krimi. Gießelbach-Dreier erwiderte erneut Lilith und Lisa Bonacker brachte ihr Team mit vier Freiwürfen in Folge wieder zurück in Front. Der Kampf ging intensiv weiter und sie konnte gemeinsam mit Lilith und Hanna Risinger wieder einen Mini-Vorsprung (61:66) herausspielen, ehe Weiterstadts Coach 2 Minuten 38 vor Schluss laut zur Auszeit rief. Diese war zum Leidwesen der Gäste offensichtlich sehr effektiv, denn danach sorgte Carolin Schmidt für zwei und Saskia Gießelbach für neun Punkte. Lediglich Lisa Bonacker konnte noch ein letztes Mal punkten, die Ladies schafften es in den verbleibenden Sekunden nicht noch einmal vorbeizukommen, mit dem Schlusspfiff hieß es 70:68 für Weiterstadt.

„Es ist wirklich extrem schade, denn die Mädels haben, gerade als Weiterstadt herankam und vorbeizog, unheimlich beeindruckend gekämpft“ trauert Coach Thomas Stöckle der hauchdünnen Niederlage nur kurz nach. „Ich bin stolz auf das Team, das allen Widrigkeiten trotzt und sich nicht unterkriegen lässt. Der Weg führt weiter aufwärts. Und was für tolle Leistungen haben wir gesehen: Lisa mit starken 23 Punkten, 18 Rebounds, 5 Steals und 2 Blocks, Noreen mit 15 Punkten und 6 Assists, Youngster Lilith mit 10 Punkten, Nadja mit 10 Rebounds, Janne mit 9 Punkten und 8 Rebounds nicht weit vom Double-Double, um nur die höchsten Werte zu nennen. Am Ende hat nur ein Wimpernschlag gefehlt.“

Foto H. Kutzschmar, #18 Lisa Bonacker