Saisonstart mit „englischer Heimwoche“

Endlich ist es soweit, mit einem unüblichen ersten Spieltag an einem Donnerstag startet die Saison 2019/2020 in der Damen Basketball Bundesliga. Zu Gast in der Weiterstädter Adam-Danz-Halle am 3.Oktober 2019 um 17:00 Uhr ist das Team der Metropol Baskets. Und da es gleich mit einem im Fußball als „englische Woche“ bekannten Spielplan, d.h. zwei Spieltage pro Woche losgeht, folgt bereits am Sonntag dem 6.Oktober um 16:00 Uhr das nächste Heimspiel, dann gegen die Saarlouis/Dillingen Diamonds.

 

Die Metropol Baskets, Aufsteiger, in 2018/2019 erstmalig in der DBBL, haben für die aktuelle Runde einige Veränderungen vorgenommen. Mit Tessa Leigh Ratzlaff (Kanada) und Deeshyra Ashani  Thomas (USA) holte man sich internationale Verstärkung  ins Frankenland. Aus dem eigenen Nachwuchs oder auch der Nachbarschaft rekrutierte man weitere Spielerinnen, so zum Beispiel Virginia Walden (Schwabach), Ramona Hesselbarth (Bamberg) und Daniela Schorner (Neustadt). Den ersten Saisontest am letzten Pokalwochenende konnten die Baskets genauso wenig wie die Weiterstädterinnen für sich entscheiden, mit 55:96 unterlag man dem TSV Wasserburg. Das Ergebnis gibt aber einen ersten Hinweis auf die zu erwartenden Topscorerinnen, das waren wie zu vermuten mit 13 bzw. 21 Punkte die beiden Importspielerinnen.

 

Der Gegner am Sonntag, Saarlouis/Dillingen Diamonds (DJK Saarlouis-Roden), ist der diesjährige Aufsteiger in die 2.DBBL Gruppe Süd. Ein Blick auf den Kader zeigt eine durchschnittlich recht junge Mannschaft mit größtenteils Spielerinnen aus der Region bis hin in den Großraum Trier. Einzige internationale Verstärkung ist Wendion Bibbins. Die 24-jährige US Amerikanerin stammt von der Indiana State University (NCAA I) und verfügt über erste Erfahrung in Europa durch ihr letztjähriges Engagement bei den Riva Baskets (Schweiz). Das Pokalspiel in Bamberg verloren die Saarländerinnen mit 96:48 Punkten.

 

In Weiterstadt blieb man für die kommende Saison der Entscheidung treu, im Wesentlichen auf junge und einheimische Spielerinnen zu setzen. Trotzdem kommt es wie immer zu einigen Veränderungen. Das betrifft auch den Headcoach, nach drei durchaus erfolgreichen Jahren musste der bisherige Coach Conrad Jackson aufgrund der beruflichen Belastung die Leitung des Teams aufgeben. Jackson entschied sich für einen unbestimmten Zeitraum keiner Trainertätigkeit mehr nachzugehen, maximal noch im Hintergrund bei Nachfolgersuche, Kaderbildung und Spielerauswahl zu unterstützen.

 

Beobachtern des Damenbasketball ist klar das eine solche Situation eine nur schwierig zu schließende Lücke hinterlässt. Umso erfreuter war man im Kreis der Weiterstädter Verantwortlichen, das relativ zügig ein Nachfolger präsentiert werden konnte. Mit Jerry Otshumbe, vormals SC Lerchenberg, übernimmt ein engagierter und ehrgeiziger Damentrainer das DBBL-Team. Otshumbe, selber mit einer langen und hochklassigen Basketballlaufbahn, kennt die DBBL aus seiner Zeit beim ASC Theresianum Mainz und wird nun erstmals als Headcoach die volle Verantwortung übernehmen.

 

Auf Seite der Spielerinnen gibt es erfreulicherweise einen Stamm an erfahrenen und jungen Athletinnen aus der letzten Saison, welche auch in der kommenden Runde dabei sind. Im Kader verbleiben zunächst die Ur-Weiterstädterinnen, d.h. die der eigenen Jugend entstammenden Spielerinnen Saskia Gießelbach, Melissa Kolb und Carolin Schmidt. Dazu kommen die schon fest im Weiterstädter Basketball verankerten Christina „Chrissie“ Krick, Olivia Horvath, Edanur Caglar und Tanja Lehnert. Mit Malin Beuck soll zudem eine weitere Spielerin der eigenen Jugend stärker integriert werden, je nachdem welche Spielräume ihre Teilnahme an der WNBL für die Towers Speyer noch lässt. Aus dem Regionalligateam stehen Annalisa Beck und Karen Beuck  als  Verstärkung zur Verfügung.

 

Neu zum Team stösst Ariane Kadesch vom SC Lerchenberg. Kadesch spielte bis zum Ende der vergangenen Saison für Otshumbe in seiner vorherigen Funktion und war massgeblich am Aufstieg der Lerchenbergerinnen in die Oberliga beteiligt.

 

Besonders erfreulich ist die Rückkehr der kanadischen Centerin Kaylee Kilpatrick. Diese, nach ihrem letztjährigen Achillessehnenriss wieder genesen, bedeutet eine wichtige und in der letzten Saison so schmerzlich vermisste Verstärkung unter dem Korb. Sowohl Kilpatrick als auch das Team freuen sich über den Wiedereinstieg, kennt man sich zu großen Teilen aus der erfolgreichen Saison 2017/2018. Leider verletzte sich die wichtige Centerin  in der vergangenen Woche im Training und wird diese Woche wohl noch nicht auflaufen.

 

Damit steht das Kernteam, auch wenn man in Weiterstadt immer noch über eine Vertiefung des Kaders nachdenkt. Denn wie üblich fällt eine Prognose zur Saison schwer. Das liegt an den schon angesprochenen Änderungen im eigenen Kader, zudem ist die Entwicklung der Leistungskurve über den Saisonverlauf hinweg immer wieder spannend und nicht immer vorhersehbar. Und drittens lassen sich die gegnerischen Teams sehr schwer einschätzen. Unter anderem weil es vor Saisonbeginn wieder einmal nach sehr unterschiedlichen Voraussetzungen aussieht mit Mannschaften welche stark auf Jugendspielerinnen setzen und anderen die sich wie auch in den letzten Jahren sehr großzügig durch internationale Profispielerinnen ergänzen.

 

Viele Variablen welche Einschätzung und Einstimmung nicht einfacher machen, da sieht auch der neue Headcoach Jerry Otshumbe so: „Es ist wahnsinnig schwierig eine Prognose über Ergebnisse und Verlauf der Saison zu wagen, Mit unserer Philosophie, auf junge, einheimische Spielerinnen zu setzen und im großen Stil auf Profis zu verzichten wissen wir das es schwierig werden kann. Wichtig ist für uns wie bisher auch Stabilität im Kader sowie die Entwicklung der Spielerinnen individuell als auch im Team. Der Beginn wird bestimmt schwierig, trotzdem würde ich mich für das Team freuen wenn wir vielleicht gerade am Anfang einen oder mehrere Überraschungserfolge erzielen könnten, das wäre ein unbezahlbarer Motivationsschub.“