66:76-Pleite im Topspiel gegen Freiburg: TKH Luchse für Aufholjagd nicht belohnt

Im Spitzenspiel der Basketball-Bundesliga unterliegen die TK Hannover Luchse den Eisvögeln aus Freiburg mit 66:76. Der zuerst chancenlose TKH konnte zwar kurz vor dem Ende nach starker Aufholjagd noch in Führung gehen, doch die Eisvögel blieben cool und beendeten die Partie mit einem 13:0-Lauf.

Wirbelwind Shiori Yasuma dribbelte kurz vor Schluss Aliaksandra Tarasava Knoten in die Beine. Als die Weißrussin ausgetanzt war, zog die Japanerin zum Brett und punktete mit einem Korbleger zum 76:64 für Freiburg. Das Spiel war längst entschieden, aber die überragende Ya­su­ma ließ es sich nicht nehmen, noch einmal zu de­mons­trie­ren, wer am Sonntag das Sagen hatte in der Halle an der Birkenstraße. Die Eisvögel aus Freiburg setzten sich im Spitzenspiel der Basketball-Bundesliga letztlich mit 76:66 durch und feierten den sechsten Sieg in Folge. Die TKH-Luchse muss­ten hingegen die zweite Niederlage in drei Spielen nach der langen Corona-Zwangspause hinnehmen.

„Ich bin trotzdem stolz auf meine Mannschaft“, sagte Trainerin Sidney Parsons und meinte damit die zwischenzeitliche Aufholjagd ihres Teams, das mit 15 Punkten hinten gelegen hatte. Von den rund 140 Fans gab es entsprechend langen Applaus nach der Schlusssirene.

Freiburg den Luchsen stets einen Schritt voraus

Zur Pause hatte es dagegen ziemlich düster für den TKH ausgesehen an diesem sonnigen Tag. Die Luchse la­gen mit 33:47 zurück, spielten zwar nicht schlecht, hatten aber gegen die Eisvögel nicht den Hauch einer ­Chance. Freiburg hat­te immer eine Ant­wort.

Dabei war der Start geglückt. Hannover führte mit 8:2, doch die Gäste ließen sich davon nicht irritieren. Ge­gen En­de des ersten Viertels lagen sie mit 21:14 vorn. Freiburg do­mi­nier­te die Rebounds, defensiv und offensiv und war ge­dank­lich und auf den Beinen stets einen Schritt schneller als Hannover. Das setzte sich auch im zweiten Abschnitt fort, den Freiburg mit 26:19 für sich entschied. Die Hälfte des Spiels war um, und es drohte eine ähnliche Abreibung wie beim 64:87 im Hinspiel. Da­mals hatte Yasuma 30 Punkte erzielt, am Sonntag kam die Spielmacherin auf 25.

„Wir sind zu langsam im Kopf“, erkannte TKH-Teammanagerin Doro Richter zur Pau­se und konnte wie die Fans nur noch auf ein Wunder hoffen. „Wir wa­ren einfach zu passiv, hatten auch nur fünf Freiwürfe“, bemängelte Parsons, die ihr Team in der Kabine neu einschwor. Denn: „Ich verliere lieber mit nur einem Punkt, als eine Klatsche mit 30 Punkten zu kassieren.“ Die Luchse, die auf die angeschlagene Emma Stach verzichten mussten und nur mit einer Achter-Rotation agierten, spielten jetzt deutlich aggressiver im Angriff und kon­zen­trier­ter in der Abwehr.

Luchse gehen in Führung, doch verlieren dann den Faden

Das dritte Viertel ging mit 16:11 an Hannover, die Aufholjagd war eingeläutet. Die Initialzündung für den folgenden 12:0-Lauf im vierten Abschnitt lieferte TKH-Spielmacherin Kel­ly Moten mit fünf Punkten in Folge. Dann übernahm am Brett Anne Zipser, die mit drei Körben am Stück zunächst auf 63:63 stellte und mit einem Freiwurf Hannover plötzlich in Führung brachte. Da waren noch drei Mi­nu­ten und 18 Se­kun­den auf der Uhr. Das Topspiel war endlich der erhoffte Krimi. Doch die Eisvögel blieben cool – und provozierten Fehler. Zwei Abspielpatzer, ein Ballverlust, ein gegnerischer Block – die Luchse verloren den Faden, und Freiburg zog mit einem 13:0-Lauf – gekrönt von Yasumas erdribbeltem Korb­le­ger – final davon.

TKH-Punkte: Moten 13, Stammberger 10, Roscoe 10, Tarasava 9, Zipser 9, Brossmann 7, Schaake 5, Morawiec 3