Offensiv-Flaute in zweiter Hälfte bringt erste Niederlage

Bender Baskets Grünberg – VfL VIACTIV AstroLadies Bochum 76:68 (24:24; 17:24; 18:10; 17:10)

Ihr drittes Auswärtsspiel der Saison bestritten die VfL VIACTIV AstroLadies Bochum am vergangenen Sonntag bei den Bender Baskets Grünberg. Im Fokus des Spiels lag vor allem das Match-Up zwischen Kanadierin Keylyn Filewich und US-Amerikanerin Olivia Nash, die in der vorangegangenen Woche mit 30 und 40 Punkten die Topscorer des Spieltags waren. Dass sich die beiden Center, aber auch die beiden Mannschaften insgesamt im Aufeinandertreffen nichts schenken würden, war keine Überraschung.

Die VIACTIV AstroLadies starteten mit Langermann, Morsbach, Olson, Filewich und Bleker ins Spiel. Die Partie in der Theo-Koch-Schule begann recht ausgeglichen. Die erste Führung konnte jedoch Grünberg für sich beanspruchen und auch erst einmal bis zur 8. Spielminute (18:18) halten. Die Bochumerinnen hatten immer wieder Probleme, das clever gespielte Pick and Roll der Grünberger zu verteidigen und ließen den Gastgeberinnen zu viele Räume in der Mitte. Nach zehn Minuten stand es 24:24.

Im zweiten Viertel starteten die VIACTIV AstroLadies aggressiver in der Defense und konnten durch Leonie Bleker und Lara Langermann gleich mehrere Steals gewinnen, die wiederum zu erfolgreichen Abschlüssen führten. Die Konsequenz war eine 24:32 Führung für die Gäste, die Grünberger Coach René Spandauw zu einer Auszeit zwang. Diese konnte den Rhythmus der Bochumerinnen jedoch nicht stoppen. Gute Reboundarbeit in der Defensive und der ständige Zug zum Korb, der oftmals nur durch Fouls der Grünberger gestoppt werden konnte, führten dazu, dass die Gäste mit einer 41:48 in die Halbzeit gingen.

Die Bochumerinnen kamen mit viel Energie aus der Kabine und behielten erst einmal die Kontrolle über das Spielgeschehen. Auf der Seite der Gäste war es Leonie Bleker, die innerhalb von vier Minuten sechs Punkte beisteuern konnte, sodass die Führung auf 13 Punkte (43:56) ausgebaut werden konnte. Das war es dann aber auch schon mit der offensiven Power für das dritte Viertel. In den kommenden sechs Minuten gelang den VIACTIV AstroLadies lediglich ein einziger Korb durch Keylyn Filewich. Die Gäste schienen in dieser Phase etwas von der Rolle zu sein und keine Antwort auf die gute Verteidigung der Grünberger zu haben. Zu allem Überfluss gelang den Bender Baskets mit der Schlusssirene des dritten Viertels ein erfolgreicher Dreipunktewurf zur 59:58 Führung.

In der laufenden Saison haben die Mädels aus dem Ruhrgebiet schon einige Male bewiesen, dass sie in solchen Phasen die Nerven behalten können. Im letzten Viertel traten sie gefasster auf als in der Schlussphase des dritten Viertels. Doch es blieb ein enges Hin und Her. Die Grünberger Verteidigung stand sicher und gab den Bochumerinnen kaum Platz für ihr sonst so effektives Zusammenspiel. Dennoch konnten die VIACTIV AstroLadies in der 34. Spielminute per Dreipunktewurf durch Lara Langermann die Führung zurückerkämpfen (63:65). Doch es blieb ein zähes Spiel und die Bochumerinnen waren nicht in der Lage, gute Abschlüsse zu kreieren. Grünberg hingegen schöpfte Kraft aus den defensiven Erfolgserlebnissen und schaffte es sich die Führung zurückzuholen. 90 Sekunden vor Ende des Spiels stand es 69:68 für das Heimteam. Die VIACTIV-AstroLadies hatten es trotz durchwachsener offensiv Leistung auch in dieser Phase noch selbst in der Hand, das Spiel zu entscheiden. Doch ein letztes Erfolgserlebnis blieb aus und am Ende half auch kein Versuch mehr die Zeit zu stoppen. So stand nach 40 Minute mit 76:68 die erste Saisonniederlage der VfL-Damen auf dem Scoreboard.

„Wir wussten, dass dieser Tag kommen wird,“ beginnt Coach Teresa Schielke ihr Resümee. „20 Punkte in der zweiten Halbzeit sind definitiv zu wenig, um ein Spiel zu gewinnen. In den beiden ersten Viertel hatten wir jeweils 24. Respekt an Grünberg, die uns mit ihrer Verteidigung in der zweiten Halbzeit das Leben schwer gemacht haben. Entscheidend wird mit Sicherheit der Einbruch nach der 13 Punkte-Führung im dritten Viertel gewesen sein. Sowas kostet viel Kraft, die uns am Ende dann gefehlt hat. Wir werden uns anschauen, woran das gelegen hat und in der Trainingswoche aufarbeiten. Über mangelnden Einsatz kann ich mich nicht beklagen, die Mädels haben bis zum Ende gekämpft und wir waren auch nur kurz vor Schluss noch in der Position, das Spiel zu unseren Gunsten zu entscheiden. Aber es hat dieses Mal leider nicht gereicht, das müssen wir akzeptieren.“

Olson (10/3, 6 Rebounds), Bleker (12, 14), Langermann (12/2, 4 Rebounds), Filewich (17, 8), Morsbach (1 Rebound), Friedrich (6, 2), Thomas, Niehaus, Martin (4/1), Kullik (7/1, 3), Laerbusch. Barroso-Perez